Zuletzt geändert: Do, 04.05.2006

«K12/K13» Anthropologie des NT «PDF», «POD»




0.0.1 Anthropologie des NT

0.0.1.1 Der Mensch [als] Geschöpf Gottes

"manche meinen ja auch, in Reli müsse man nichts lernen, hauptsach' das Feeling passt"

[Die Welt ist nicht deistisch (= Gott hat die Welt erschaffen und ist dann weggegangen), sondern: Wir glauben an creatio continua.]

  • Jesus betont, dass in dieser Welt das gute Schöpfungshandeln Gottes erkennbar ist (Mt 6,26ff. ["Schöpfung ist gut"]).

  • Andererseits verkündet Jesus im Rahmen seiner Botschaft vom nahen Gottesreich (Mk 1,15) eine totale Neuschöpfung (Mk 12,18–27 [zukünftige, zweite Welt ganz anderer Qualität (beispielsweise ohne Heirat) als Antwort Jesu auf Aufziehung durch Sadduzäer])

"Susi, interessiert's dich? – [leise] ja – wie? – [lauter] ja... – ok, mich hat diese Antwort noch nicht überzeugt..."

→ Verbunden sind alte und neue Schöpfung durch den liebenden Gott als Schöpfer und Erlöser.

Das Christusgeschehen kann dabei als Offenbarwerden des Liebeswillens Gottes, das seit jeher gilt, gesehen werden. [Jesus Christus war schon immer da (Gott außerhalb von Zeit und Raum etc.) – Jesus von Nazareth als Beweis/Offenbarung dieser Tatsache]

[Präexistenzaussagen:

  • Wortbedeutung: Aussagen über die Welt/Sachen/Dinge vor der Existenz.

  • Jesus war präexistent ("am Anfang war das Wort [Jesus]").

  • Die Welt ist in Christus geschaffen, von Christus her und zu Christus hin.

  • Gott tritt aus sich selbst hinaus, Gott schafft sich ein Gegenüber. Gott hat die Welt für sich geschaffen.

  • Welche Bedeutung kommt dem historischen Jesus zu? – Jesus schafft Bewusstsein/Glaube, er verkündet, was schon immer galt. Er verbindet die erste Welt mit der zweiten.

  • Eine andere Welt gibt es nicht (XXX?). "Die Welt ist Christus-haltig."

    Die zukünftige Welt ist zusammengehalten in Christus, die zukünftige Welt ist "Christi Leib".

  • Beispiel: Kolosser 1,15–18]

"[Jetzt sind wahrscheinlich einige der Meinung, hier würde würr geredet...]"

[Gängigstes Zukunftsbild des AT:

  • Messias erscheint am Zion – dann wird die Welt heil.

  • Fortbestehen der alten Welt, nur halt im Schalom

  • Anders als die Idee der zweiten Schöpfung, welche ganz anders (beispielsweise ohne Heirat) ist.]

[Was bedeutet Joh 1 für die Schöpfung? Die Schöpfung ist Jesus! (Vgl. diesen Steinkuschler (Teilhard de Chardin), der sich an Steine gekuschelt hat, um Jesus möglichst nahe zu sein)]

0.0.1.2 Der Mensch als Sünder
0.0.1.2.1 Bei Jesus

[Mk 2 (Heilung eines Gelähmten) – Vergabe der Sünden

  • Krankheit als Ausdruck des Sündigsens des Gelähmten

    "[über einen wichtigen Punkt seiner Stundenvorbereitung] hab' sogar kurz inne gehalten... 45 Sekunden..."

    "[Schülerin hat Bibel vergessen] ok pass' auf jetzt kriegst du meine Notfallbibel"

  • Tun–Ergehens-Zusammenhang

    • Fragwürdig schon bei Hiob im AT (Unglück kommt über den frömmsten aller Frommen)

    • Aufhebung durch Jesus (aber nicht in Mk 2)

  • Klar, dass Jesus in Mk 2 keine große Theorie über die Sünde entfaltet – Jesus war einfacher Zimmermann, kein Theologe, und die Menge hätte eine komplexe Theorie auch nicht verstanden.]

Jesus entfaltet keine Lehre über die Sünde [nur so 'ne Kurz-Lehre], sondern er spricht denen, die gemäß jüdisch-pharisäischer Fröm­mig­keits­vor­stel­lung als Sünder gelten, die Liebe Gottes zu (Mk 2,1ff.).

0.0.1.2.2 Bei Paulus

[Röm 7,15

  • Mensch von der Sünde fremdbestimmt

  • Wir wollen einiges anders machen (nicht sündigen), aber wir können's wegen der Fremdbestimmung nicht.

  • Vgl. mit Süchtigen, nicht-Oma-besuchen-obwohl-sie-krank-ist oder Scheidungen [das Eheversprechen meint man ja i.d.R. durchaus ernst]

    "[über Egon, der über eine bestimmte Statistik bescheid weiß; im Gegensatz zu Biet, der nur geraten hatte] du hast ja hier die harten Facts"

  • Also braucht man Jesus/Gott, um was/sich zu ändern (genau wie im AT auch).

    (Das heißt nicht automatisch, dass wenn man "mit Jesus ist", dass man dann automatisch frei von jeder Sünde ist. Diese Aussage ist Biet zu steif.)

  • Im Fleische sein ↔ im Geiste sein (dauernder Kampf/Ge­bro­chen­heit)]

a)

Für Paulus ist die Sünde eine fremde, von außen kommende Macht, die den Menschen versklavt.

b)

Hilfe kann der Sünder nur bei Gott finden, der ihm einen neuen Geist schenkt (vgl. Röm 8).

0.0.1.3 Der von Gott geliebte Mensch

[Beispiele: Geschichte vom verlorenen Sohn (Lk 15), vom verlorenen Schaf, die Geschichte mit dem Zöllner etc.]

Gott nimmt sich des verlorenen Menschen an (siehe z.B. Lk 15).

"[über rote Backen einer Schülerin] bist ganz verschwitzt [...] in Erwartung des Religionsunterrichts"

"[über eine unlogische Schlussfolgerung] ok das ist den Lateinern jetzt vielleicht nicht ganz klar..."

"Also ich generalis, [nicht das hier jemand peinlich berührt ist]"

"also positive Vorurteile [über die Schüler, die Biet seit der 5. Klasse hat]"

"ihr seht, was für einen schwierigen Beruf ich habe... [objektive Benotung trotz positiver Vorurteile]"

0.0.1.4 Der in die Freiheit berufene Mensch

[Mt 25,31ff. Radikalisierung der Liebe Gottes:

  • Zum einen: Liebe Gottes zum Sünder

  • Aber noch wichtiger, allgemeiner: Liebe Gottes zum Menschen

  • Gott lässt sich so tief ein in die Menschen, dass das, war wir Leidenden antun (nicht unbedingt im negativen Sinne), auch Gott selbst antun, und dass, wenn wir Leid oder Freude empfinden, diese auch Gott selbst zugefügt wird.

    Gott nimmt allen Schmerz auf sich.

  • (Das steht BTW in Einklang mit dem Unterricht in der Gotteslehre im letzten Halbjahr: Gott hat sich in unsere Welt hineingekreuzigt. Vgl. auch mit der Trinitätslehre.)

"[Interpretation von Mt 25,31ff. eines Schülers, die nicht in Biets Konzept/Ordnung passt] ich habe ein Learning gehabt [daraufhin dann schnell Themawechsel]"

"die zwei Einwände haben mich jetzt total 'rausge[worfen]"

0.0.1.4.3 Bei Jesus

[Jes 61 (wohl direkt nach dem Exil verfasst): Freiheit für die "Gebundenen", die Exilanten (= Freiheit von den Babyloniern)]

[Lk 4,16–22: Zitat von Jes 61,1 durch Jesus, aber andere Bedeutung/Interpretation/Auslegung:

  • Gottes Reich näher gerückt

  • Spiritualisierung des Originaltexts von Jesaja, in dem das ganze ja rein geschichtlich/politisch ist ("schon jetzt"; = geistige/spirituelle Freiheit; vgl. Heilung des Gelähmten (XXX)).]

  • Der Begriff Freiheit spielt bei Jesus keine zentrale Rolle, allerdings hat seine Botschaft vom nahen Gottesreich eine befreiende Wirkung.

  • Die Freiheit, von der Jesus spricht, relativiert die Strukturen und Bindungen [beispielsweise die verhassten Römer] dieser "alten Welt"; ohne sie allerdings zu ignorieren.

0.0.1.4.4 Bei Paulus

[Röm 7,6; Röm 8,2]

Paulus hat das Wirken, Sterben und Auferstehen Jesu umfassend in seiner Bedeutung für den Menschen reflektiert. Demnach ist für ihn der Gäubige befreit

a)

von der Sünde,

b)

vom Tode und

c)

vom "Gesetz" (vgl. Röm 8,2f.) [genauer: "Freiheit vom Gesetzesweg"; die Einhaltung der Gesetze (der religliösen Gesetze, das Gesetz der Bibel) führt nicht zum Heil, nur Schenkung der göttlichen Gnade tut es. BTW gab's zu der Zeit nicht so 'ne starke Trennung zwischen weltlichem und religiösem Gesetz wie heute.]

Zusammenfassend kann Paulus von der "Herrlichen Freiheit der Kinder Gottes" sprechen (Röm 8,21).

"ist irgendjemand spezialisiert auf das Einfangen von solchen Dingen [über eine bisschen größere Fliege, die im Zimmer herumschwirrt]"

"und vielleicht wirst [du] zu Hause unterdrückt"

[Sind Christen freier als andere Menschen?

  • Es gibt auf jeden Fall einen Unterschied: Für Atheisten ist der Tod das Ende, für Christen nicht.

  • (Glaube kann auch zu Unfreiheit führen, beispielsweise bei Sekten.)

  • Die Freiheit Paulus' ist nicht nur zukünftig. Beispielsweise hat sich Bonhoeffer – gegen das damalige (weltliche) Gesetzt – am Attentat an Hitler beteiligt. Das ist ein Teil der von Paulus angesprochenen Freiheit.

  • In dieser Welt ist sowieso jeder irgendwo gebunden. Der Glaube kann aber, weil er weiß, dass das nicht alles ist, punktuell auch schon imn Leben Freiheit bringen, aber eben nur bruchstückhaft.

    In dieser Welt völlig freie Christen gibt's wohl nicht – jeder muss irgendwas tun (beispielsweise muss Biet die Unterrichtsstunden vorbereiten etc.).

  • Die Sündenvergebung ist auch schon in dieser Welt möglich; man hat immer Gottes Gnade.

  • Auch Christen leiden weiterhin unter Schmerz und Tod. Der Glaube kann aber helfen. Beispiel auch: Trost erreicht Trauernde (Vermittlung generell über Menschen, über's Gebet schwieriger)]