Zuletzt geändert: Do, 12.10.2006

«K12/K13» Ansätze ethischer Argumentation «PDF», «POD»




0.0.1 Ansätze ethischer Argumentation [vgl. B. S. 16f.]

  • [Normenethik ← immer geltende Normen

    Problembeispiel: Mann schlägt Frau, Pazifist will nicht eingreifen

    Christliche Ethik kann man nicht als reine Normenethik entfalten; Beispiel: Jesus bricht das Sabbatgebot (gutes Beispiel, da Berufung auf die Bibel)

    Problem ist nicht: Was sind die immer geltenden Normen? – Die Ethik legt die Normen ja gerade fest. Problem ist vielmehr, dass eine Normenethik viel zu steif ist.

    Situationsethik ← situationsabhängig

    Übergreifende Norm im Problembeispiel: Zur Verteidigung der Frau schlägt man den Mann aus Liebe. "Aus Liebe" ist die oberste Norm.

  • Autonome Ethik ← Ethik, die man sich selbst gibt

    Heteronome Ethik ← Ethik, die von anderen kommt

    Ist christliche Ethik eine heteronome Ethik? – Klares jain, da zum einen natürlich die Normen von der Kirche, von Gott etc. stammen, man andererseits aber selbst entscheiden kann (und soll); man ist nicht vom Nachdenken entbunden, soll heißen:

    Man muss selbst entscheiden, ob die entsprechenden Normen und Regeln in einer bestimmten Situation angemessen, der Intention entsprechend etc. sind.

    (Mög­li­cher­wei­se ist das im römischen Ka­tho­li­zis­mus anders. Beispielsweise ist im Erwachsenenkatechismus festgelegt, was zu tun sei.)

  • Gesinnungsethik ← entscheindend ist nicht das Resultat des Handelns, sondern der treibende Wille

    Verantwortungsethik ← der Erfolg des Handelns ist entscheidend

  • Deontologische Ethik ← Befolgung des vorgegebenen "Guten" ("das" Gute, unabhängig von menschlicher Erkenntnis und Einsicht; schon immer feststehend), welches es zu erkennen gilt

    Teleologische Ethik ← selbst festgelegte Ziele]

"du machst mich unsicher"

"[Freund in Hessen] da fangen die ethischen Probleme ja schon an"

[Ausgangspunkt ist immer: a) Wissen, was man will; b) klare Ausgangsfrage (insbesondere in Anbetracht der verschiedenen Meta-Level etc.)]

["Hat V. richtig gehandelt, als sie den Eltern der Freundin von der Misshandlung derselben durch den Freund erzählte?"]

["Wie hätte sich V. verhalten sollen, als..."]

[Situation analysieren; Umfeld analysieren; Handlungsalternativen vergleichen; Normen betrachten, abwägen, Prioritäten setzen etc.; Konsequenzen verfolgen]

"[Wackliger Tisch; AH-Austeilung] jetzt könnte man mit so einer AH den Tisch stabiliseren..."

"to throw out of the nose"

[Schritte nach Heinz Eduard Tödt (B. S. 22f.):

  • Feststellung des Problems

  • Analyse der Situation bzw. des Sachverhalts

  • Erörterung der Verhaltensalternativen

  • Prüfung (besser: Abwägung) der Normen

  • Urteilsentscheid

  • (Überprüfung der Angemessenheit des Urteils; weitere Verfolgung der Konsequenzen zwecks möglicher, evtl. nicht beabsichtigter Folgen oder neuer Informationen; konkret beispielsweise: "Ist es sinnvoll, Atomkraftwerke zu bauen?" → neue Erkenntnisse in Physik etc.)]

[Zeit als limitierenden Faktor in der Urteilsfindung!]

["Überprüfung der Normen" ← IMHO falscher Titel, besser wäre: "Überprüfung der Anwendbarkeit der Normen"]

"[Die sind befreit] – [*kopfschüttel*]"

[Problematisch, wenn die Situationsanalyse nicht stimmig.]

[Tiefe persönliche Verletzung eines Menschen möglich, wenn man seine ethischen Urteile angreift ("du hättest anders handeln sollen"), weil der Mensch das (wohl) aus gutem Willen heraus getan hat ("ich wollte nicht, dass es so hinausläuft")]

[Praxisnähe des sechsten Schritts (Überprüfung der Angemessenheit des Urteils) fraglich, da nicht in allen Fällen Urteile revidierbar]

[Bayer: "Theologie ist der Versuch, Axiome auf einem Gebiet aufzustellen, auf dem es keine gibt" – kontra: Wir sind ja gegen na­tür­li­che Theologie; wir haben den Offenbarungsansatz, eine schriftliche Grundlage. Aber richtig: Sollten unsere Axiome etc. gar nicht zur Erfahrung passen, dass müsste man wohl eine andere Axiomatik suchen.]

[Unter welchen Voraussetzungen kann ein Mensch zu ethischen Urteilen kommen? – Praktizierbarkeit evtl. schwierig (alleine auf einer Insel); gleicher Stand in der Gesellschaft wichtig, damit die ethischen Urteile anerkannt werden; Notwendigkeit nicht von vornherein klar (erfolgreicher Gang-Anführer, für den sich seine Gewalttätigkeit bewährt hat); Erziehung/Moral von außen; was ist "die Gesellschaft"?]

[Wie erzieht man jemanden zu einer tragfähigen Moral? Diversität der Gesellschaft etc. Akzeptanz von Normen?]

[Genetische Vererbung von Moral? – Nein. Im Buch (S. 43) wird darüber spekuliert, dass evtl. ein bisschen Moral doch genetisch vererbt wird; begründet wird das damit, dass auch taubstumme, blinde Kinder bspw. den Kopf senken, wenn sie ihren Erzieher gebissen haben.]

[Muss ein Kind moralisches Verhalten lernen? (vgl. Apo­the­ken-Ma­mi, anti-autoritäre Erziehung) – Wohl ja, wenn Integration in die Gesellschaft Ziel sein soll.]

[Es gibt unmoralische Menschen. Ergo scheinen die Bedingungen zum Erlenen von Moral nicht überall gegeben zu sein. (Logik bisschen würr, aber wayne.)]

"[Nach Notieren der Note der Ausfrage] Wenn's zur Klage kommt, überlege ich mir noch genauere Begründungen"

[Genetisch vorprogrammierte Moral ↔ Mileu beim Heranwachsen]

[Ungehinderte Entfaltung ↔ Übernahme von Rollen]