Zuletzt geändert: Mi, 22.11.2006

«K12/K13» Gottesbeweise «PDF», «POD»




"Das ist ja scho Hardcore"

"Das liegt bestimmt an mir"

"[Schüler wusste (!) Übersetzung eines lateinischen Ausdrucks] An der Stelle verzweifle ich hier häufig"

"Die Frage hat mich noch niemand gefragt"

0.0.1 Gottesbeweise

0.0.1.1 Die traditionellen Gottesbeweise
a) Der ontologische Gottesbeweis des Anselm von Can­ter­bu­ry (1033–1109)

Anselms Gottesbeweis lautet in freier Wiedergabe in etwa so: Ich kann mir ein höchstes Vollkommenes denken. Hätte dieses höchste Vollkommene nicht zugleich das Sein (d.h. Existenz), wäre es nicht das höchste Vollkommene. Folglich gibt es das höchste Vollkommene. Gott nun ist der Begriff für das höchste Vollkommene. Folglich gibt es Gott.

"Zirkelschluss" "Ich kann mir alles mögliche denken." "Man kann sich Gott gar nicht denken."

b) Der kosmologische Gottesbeweis des Thomas von Aquin (1225–1274)

Thomas geht davon aus, dass alles welthaft Seiende verursacht ist. Von jedem Ding kann auf anderes, durch das es verursacht ist, zurückgeschlossen werden. Man kann nun aber nicht in der Reihe der Ursachen immer weiter zurückgehen. Denn da faktisch verursachtes Seiendes existiert, wie die Erfahrung zeigt, muss das Denken auf ein nicht verursachtes, sondern selbst nur verursachendes Seiendes zurückschließen.

"Ich denke mir einen Anfang, also gibt es Gott."

"Vom Denken kann man nicht aufs Seiende schließen." (Kant)

c) Physiko-teleologischer Gottesbeweis ("vom Ziel der Körper")

Ordnung, Zweckmäßigkeit und Zielstrebigkeit der Welt sind feststellbar. Diese Zielgerichtetheit kann keine zufällige sein; sie ist intendierte Zielgerichtetheit. Der die Welt darartig "organisierte", ist der Weltenordner, der Weltenschöpfer, Gott.

d) Der Beweis e consensu gentium ("aus der Übereinkunft der Völ­ker")

Alle Völker verehren einen Gott. Dabei kann es sich nicht um einen allgemeinen Irrtum handeln. Vielmehr beweist die allgemeine Gottesverehrung die Existenz eines Göttlichen, dass sich so offenbart hat, dass es diese Verehrung bewirke.

"Kann immer noch 'ne kollektive Täuschung sein"

0.0.1.2 Der so genannte moralische "Gottesbeweis" von I. Kant (1724–1804)

Kant meint, man könne Gott zwar streng genommen nicht beweisen, jedoch sei er aus praktisch-moralischen Gründen zu "postulieren". Sein Gedankengang ist folgender: Das Tun des Guten, Tugend, fordert sogleich eine Welt, in der tugendhaftes Handeln Erfolg hat (Glückseligkeit). Da wohl tugendhaftes Handeln in unserer Hand steht, nicht aber eine solche Einrichtung in der Welt, muss Gott postuliert werden als der, der das höchste Gut als die Verbindung von Tugend und Glückseligkeit verwirklicht.

[Ex: Wenn kein Schöpfungsglaube, dann hätte Gott keine Beziehung zur Welt, also keine Verbindungslinie]

"Die Tafel war zu klein für die Welt [eine Zeichnung]"

"Philosophikum"

[Wo kein Gott geglaubt wird, läuft die Gesellschaft Gefahr, Tugenden zu verlieren.]

"Das ist jetzt nicht so rational wie in meinem sonst so rationalen Unterricht"

[Siehe Buch S. 97–102]

[Siehe Buch S. 14–16]

"Diese DINKs [Double Income No Kids]"

0.0.1.3 Gesichtspunkte zur Auseinandersetzung mit den "Gottesbeweisen" (nach K.-F. Haag, Gotteslehre S. 97ff.)
  1. Erkenntnistheoretische Gesichtspunkte

    a)

    Gelten die Regeln logischen Schließens auch für "Transzendentes"?

    b)

    Zu Anselm: Vermag unser Denken die Wirklichkeit vollkommen abzubilden? [nein]

  2. Gesichtspunkte der Logik

    a)

    Liegt Anselms "Gottesbeweis" nicht ein Zirkelschluss zugrunde? [ja]

    b)

    Wie kommt Thomas dazu, "Endlichkeit" zu postulieren?

  3. Die Analogie von Gott und Welt in den Gottesbeweisen

    a)

    Setzen nicht alle Gottesbeweise den Schöpfungsglauben voraus? [doch; creatio continua]

    b)

    Ist diese Voraussetzung heute nicht für viele Zeitgenossen sehr problematisch?

  4. Christlicher Glaube und Gottesbeweise

    a)

    Was hat der Gott der Gottesbeweise mit dem Gott der Bibel noch gemeinsam? [Objektmachung Gottes ok? "Blutleerer" Gott in Gottesbeweisen]

    b)

    Darf christliches Reden von Gott Gott zu einem Objekt machen? (vgl. das Reden über den Geliebten in einer Liebesbeziehung)

  5. Berechtigte Anliegen der Gottesbeweise

    a)

    Muss der Glaube nicht versuchen, sich vernünftig darzustellen?

    b)

    Wohnt den Gottesbeweisen nicht eine gewisse Faszination inne, da sie "Letztfragen" der Menschen thematisieren?

"Meine Frau arbeitet in der Küche [...], sie entzähnt es [Gulasch]."

"am Nationaltag des Lehrers..."

[Berger (B. S. 14–16): Wenn kein Gott, dann Leben sinnlos und "Alles ist gut" Lüge; Wenn Gott, dann Leben sinnvoll und "Alles ist gut" Wahrheit]

[Induktiver Glaube: Empirismus → Gott]

[Berge ähnlich wie e consensu gentium]

"Mir ist es heut so fad I brauch ein Kind"

[Wenn man ein Kind "richtig" (bewusst und nicht aus egoistischen Gründen etc.) zeugt, dann ist man religiös (egal welcher Gott), weil sonst würde man das Kind ja auf den Tod hin zeugen, weil das Leben keinen Sinn hätte (behauptet Berger und leuchtet Biet ein)]

[Biet ← glaubt ans Leben]

"oder vom Mitsubishi zerdrückt wird"

"Aber vielleicht rede ich auch Chinesisch oder ich bin komisch"

"dann muss man FDP-Wähler werden"

"ok, das zweite [FDP-Wähler] darf man nicht sagen, außer am Tag des Lehrers"

[Buch S. 4f.]

0.0.2 Wie sich der Gottesglaube nach der Evo­lu­tions­the­o­rie entwickelt hat

Vier Phasen einer "Höher"-Entwicklung:

  1. Animismus (die Natur ist beseelt) oder \\ Totemismus (Abhängigkeit von einem Totem [z.B. Tier, Baum etc.])

  2. Polytheismus (Glaube an Götter)

  3. Henotheismus (Verehrung eines Gottes)

  4. Monotheismus (Glaube, es gäbe nur einen Gott)

[Nächster Schritt gar kein Gott? Wieder Henotheismus?]

"[Kein Religionsunterricht in Brandenburg] Unser Freund aus Brandenburg [Checka] ist ja heute leider nicht da..."

"Da können sich schon morgens um 7 eine Grupper Komischer treffen..."

"Wir wollen kein Europa, wir wollen Dänemark"

[Entwicklung des Monotheismus der Israeliten erst mit dem babylonischen Exil]

[Falsch: Wo liegt das Problem am Tod?]

"Was vermutest du, jenseits aller Noten? [*grins*]"

"[Erfolgreiche Ausfrage] Ok, wir sind zufrieden, also ich bin zufrieden, nicht wir, bin ja nur ich"

[Taufe ohne bewusste Realisierung fast nutzlos]

[Man kann auch Nicht-Gläubige erreichen (sonst Religionsunterricht sinnlos)]

"[Checkas T-Shirt] Du bist ja schizophren, wie's auf deiner Brust steht"

0.0.3 Phasen religiöser Sozialisation

LebensalterErfahrungErgebnis (positiv)
BabyZu­wen­dung/Ab­wen­dungGrundvertrauen (Grundlage für spä­te­re religiöse Entwicklung; aber: kein Automatismus ["sonst wären wir ja Maschinen"])
KleinkindBewusste Tra­di­tions­ver­mitt­lung durch Eltern, Kindergarten usw./keine TraditionsvermittlungNimmt Gedanken "naiv" in eigene Alltagserfahrung auf (z.B. "Jesus ist mein Freund")
Größeres Kind/Jugendlicher [auf der Stufe bleiben Viele stehen (z.B. der eine Kirchenvorsteher (Tod der Frau))]Vernünftige/keine vernünftigen Angebote für Bemühen, Gott gedanklich zu fassenKann Gedanken in sein Denkgefüge integrieren
ErwachsenerLernt Glaube als Lebensaufgabe kennenVermag Le­bens­er­fah­rung und Zuwachs an Wissen in seine Lebenswirklichkeit neu einzufügen

"Manche Leute sind ja schon frühzeitig am Ende..."

[Biets bester Schüler überhaupt: "[Es gibt] zwei Arten von Glauben: den vom Volk und den von Herrn Biet"; Biet meint "Ist was dran"]