=for timestamp Fr Nov 25 15:46:09 CET 2005 =head2 Die Soziale Frage =head3 Die Lage der Arbeiter im 19. Jhd. =over =item Bauernbefreiung Geburtenanstieg (vermehrte Eheschließungen) Landflucht =item Gewerbefreiheit Zunahme von nicht konkurrenzfähigen Handwerkern [weil frü­her, mit den Zünften, genau so viele Handwerker wie gebraucht; jetzt konnte jeder Handwerker werden → zu viele Handwerker → zu wenig Geld/Nachfrage → Pleiten] =back → Pauperismus: Vorindustrielle Massenarmut → Reservoir an industriellen Arbeitskräften =head3 ["Arbeit in einer Spinnerei" (B. S. 88, Quelle M4) =over =item * schlecht =item * 5 Uhr--7 Uhr Arbeit, Tag von 3 Uhr--10 Uhr → nur fünf Stunden Schlaf =item * Forderung: Arbeitszeit von 6 Uhr--7 Uhr =item * Argumente: =over =item * Mütter nicht stark genug um Kinder zu gebären/erziehen etc. → =item * Weniger Leute fürs Militär =item * Leute sind schon mit 21 Jahren zu fertig/erschöpft etc.] =back =back =head3 ["Fabrikordnung und Arbeitsdisziplin" (B. S. 86, Quelle M3)] =for latex \begin{multicols}{2} =over =item * Überlange Arbeitszeiten =item * Niedriger Lohn =item * Fehlende Sicherheitsvorkehrungen =item * Abhängigkeit vom Unternehmer =item * Konkurrenz durch Frauen- und Kinderarbeit =item * Auflösung der Familie =item * Verwahrlosung der Kinder =item * Gesundheitliche Schäden =item * Wohnungselend =item * Keine soziale Sicherheit =item * Leben am Existenzminimum =item * Politische Rechtlosigkeit =item * Streikverbot =back =for latex \end{multicols} [Lage der Arbeiter, Lösungsvorschläge etc.] = Die Soziale Frage des 19. Jhd. =for timestamp Di Nov 29 12:41:27 CET 2005 [Simplicissimus ← zeitkritische Zeitschrift] =head3 ["Bitt schön, wenn der Herr Hund nicht alles aufessen kann..." (Karikatur von Th. Th. Heine) =over =item * Kind und Mutter (30, wirkt wie 70) aus Arbeiterschicht =item * Aufsteigende ("Neureiche") füttern Hund, trinken Tee =item * Kind und Mutter betteln um Essen, Aufsteigende sagen "Bitt schön, wenn der Herr Hund nicht alles aufessen kann..."] =back =head3 ["Um Gotteswillen, Sie stehen ja auf dem Schatten seiner Durchlaucht!" (Karikatur von XXX)] [Frauenbewegung ← bürgerliche Bewegung; die Arbeiterfrauen hatten gar keine Zeit dazu; primäre Ziele: Ausbildung und politische Rechte] =head3 ["Ein bürgerlicher Fabrikbesitzer im kaiserlichen Berlin" (B. S. 114, Quelle M2) =over =item * Treibels ← Großbürger =item * Villa abseits der Fabrik =item * Berliner Tagesblatt oder Deutsches Tagesblatt? ← Sorge um politisches Weiterkommen =item * Wunsch nach einem Nebeneingang ← damit man die Küchenjungen nicht mehr sieht =item * Adelt pflegt auch Kontakt zum Bürgertum, zu den Aufsteigern (Motivation: Ausnutzung der Aufsteiger durch Verheiratung → Adel bekommt Geld [weil Adel (wenn nicht Hoch-Adel) hatte oft finanzielle Probleme (weil sie wussten ja nichts über Wirtschaft etc.)], Bürgertum bekommt Adelstitel)] =back =head3 ["Arbeiterwohnungen und Kostgängerwesen in Chemnitz vor 1900" (B. S. 116, Quelle M3) =over =item * Ein Zimmer plus Wohnraum =item * Andere übernachten auch in Familienwohnungen =item * "Schlafgänger" übernachten und bekommen Morgenkaffee; Kosten: 2 Mark pro Woche =item * Entweder Trennung (oben, unterm Dach, Schlafgänger und unten Familie) oder Schlafgänger und Familie zusammen (aber selten zum Glück) =item * Am schlimmsten: stundenweiser Schlaf! =item * Hygiene (z.B. nur eine Toilette pro ganzem Wohnhaus)? Ungeziefer! Wäsche nur einmal pro Woche, etc.] =back =head3 [Lösungsansätze für die Soziale Frage Ausgehend von... =over =item * Appelle von Kirchen/Papst =item * Staatliche Maßnahmen =item * Kommunistische Theorie (Arbeiter sollten eine Revolution machen, Fabrikbesitzer xen etc.) =item * Unternehmer (weil kranke Arbeiter leisten weniger)] =back =head3 [Gedicht über Krupp =over =item * Apotheose (Vergötterung) Krupps ("Ich bin Krupp, bin Euer Herr und Gott") =item * Glorifizierung Krupps (er sei der, der allen hilft, ohne an sich zu denken) =item * Krupp lässt sich nichts sagen =item * "Soll'n doch gehen wenn die Arbeiter meinen, sie wollen nicht mehr arbeiten" ← aber das können sie ja nicht weg! =item * Krupp ← "Vater" (Erziehung, nicht "Kumpel") =item * Wirklich wahr: wenn man sich gebeugt hat, und kein Sozialist war, dann gab's gewisse Fürsorge (sozialer Wohnungsbau, Schulen, Kantinen, etc.)] =back =for timestamp Fr Dez 2 19:31:10 CET 2005 [Armut: nicht mal Arbeit; Existenzminimum: wenigstens (schlechte) Arbeit] [Ziel der Arbeiter: Frauen sollten nicht mehr arbeiten gehen müssen (Vorbild: Bürgertum, dort blieben ("selbstverständlich") die Frauen zu Hause) und einige wenige Frauen wollten Bildungsrechte] [Friedrich Harkort wollte/hat gemacht: =over =item * Prämien, Lohnsteigerungen, Gewinnbeteiligung als Motivation für seine Arbeiter =item * Voraussetzung: Fleiß im Betrieb, "sittliche Bildung" =item * Eher väterlicher Ton (aber man musste selbstverständlich dem Vater gehorchen) =item * Maßnahmen wegen Sozialer Frage: Brave Arbeiter (insbesondere nicht politisch engagierte Proletarier) erhielten finanzielle Hilfen und Bildung (Sontagsschulen etc.)] =item * Wenn Arbeiter gebildeter wären, könnte man sie evtl. mehr einbeziehen =back [Alfred Krupp wollte/hat gemacht: =over =item * Einreden von schlechtem Gewissen (er habe, um den Arbeitern zu helfen etc., Schulden gemacht etc.) =item * Verhältnis zu den Arbeitern: Er ist eindeutig Chef ("Herr im Haus"-Standpunkt) =item * Arbeiter sollten nicht politisch aktiv sein; stattdessen sollten sie sich lieber um die Absicherung ihrer Familie kümmern =item * Arbeiter hatten die Erfindungen ja nicht erfunden; daher sollten die Arbeiter den Erfindern danken, dass sie arbeiten können =item * Junge Arbeiter müssen ja erst noch in den Maschinen etc. geschult werden etc. (XXX Grammatik) → niedriger Lohn In mittleren Jahren beste Arbeit → mehr Lohn Im Alter arbeiten sie wieder weniger → wieder weniger Lohn (!) =item * Im Vergleich zu Harkort viel stärker =item * Maßnahmen wegen Sozialer Frage: Sozialwohnungsbau, anderes siehe weiter oben sowie ausgeteiltes Blatt] =back =for timestamp Mi Dez 21 17:43:02 CET 2005 =head3 ["Rerum Novarum" (B. S. 132, Quelle M4) =over =item * Appell an Moral der Arbeitgeber: =over =item * Gerechte Löhne =item * Anpassung an Geschlecht und Alter =item * Genügend Freizeit für religiöse Aktivitäten (insbesondere keine Sonntagsarbeit) =item * Keine Überbelastung =back =item * Appell an Arbeitnehmer: =over =item * Gutes Erledigen der Arbeit =item * Nichts anzetteln, keinen Aufstand und Gewalt etc. machen =item * Marxisten/Sozialisten wollen ja Revolution/Streik/etc. ← das findet Papst Leo XIII. schlecht =back =item * Der Appell wurde unterschiedlich aufgenommen. Einige Arbeitgeber (z.B. Harkort) wollten schon helfen etc., ließen sich aber nicht vorschreiben, wie genau sie helfen sollten. Aber manches wurde dennoch beeinflusst und leicht verbessert. =item * Bismarck ← hatte es nicht so mit'm Papst] =back