=for timestamp So Aug 27 17:56:29 CEST 2006 =head2 Stichpunkte =head3 Ziel der Facharbeit =over =item * Systematischer Aufbau der verschiedenen konventionellen Zahlbereiche (M<\mathds{N}>, M<\mathds{Z}>, M<\mathds{Q}>) =item * Ideen hinter dem Aufbau =item * Alternativer Ansatz durch die surrealen Zahlen =back =head3 Zahlbegriff =over =item * Abstraktion =item * Gemeinsamkeiten zwischen Mengen: Drei Autos, drei Äpfel, etc. → M<3> =item * Zählen =back =head3 Natürliche Zahlen =over =item * Mehrere äquivalente (→ isomorphe) Möglichkeiten, damit freie Wahl der Realisierung (zwecks Praktikabilität (Computer), einfacheren Denkens etc.) =item * Beim Aufbau der natürlichen Zahlen können wir nur wenig voraussetzen. Beispielsweise wäre "M<\mathds{N} = \left\{ n \in \mathds{Z} \middle| n E 0 \right\}>" unpraktisch, weil wir in dieser Definition bereits M<\mathds{Z}> verwenden. =back [Problematik M<\mathds{N} \in \mathds{Z}>] =head4 Natürliche Zahlen nach Peano [Eigentl. Peano-Dedekindsche Axiome, siehe C] =over =item * Es gibt eine kleinste natürliche Zahl. Diese bezeichnen wir beispielsweise mit M<0>. =item * Es gibt eine Nachfolgerfunktion M (engl. Successor), die einer natürlichen Zahl ihren (eindeutigen) Nachfolger ("M<+ 1>") zuordnet. Jede natürliche Zahl hat einen Nachfolger. M würde man als streng monoton steigend bezeichnen. Problematisch bei dieser Kategorisierung ist, dass -- wenn man die Zahlen selbst erst definiert -- das mächtige Werkzeug der Kurvendiskussion etc. noch nicht zur Verfügung hat. Man kann aber die Bedingung umformulieren: Haben zwei Zahlen den gleichen Nachfolger, so sind die zwei Zahlen gleich. In Formeln: M ⇔ M =item * Die Menge der natürlichen Zahlen ist dann: M<\mathds{N} = \left\{ 0, S(0), S(S(0)), S(S(S(0))), \ldots \right\}> =item * Der Einfachheit halber definiert man Namen für die Zahlen, die durch wiederholte Anwendung der Nachfolgerfunktion entstehen: M<1 := S(0)>, M<2 := S(1)>, etc. =item * Bisher haben wir jetzt also die Menge der natürlichen Zahlen M<\mathds{N}> und M, wir können also Zählen. =back =head5 Addition Jetzt können wir Addition definieren. Da wir als einzige Operation bisher nur das Zählen kennen, müssen wir Addition irgendwie aufs Zählen zurückführen. =over =item * Addiert man zu einer beliebigen natürlichen Zahl M<0>, so ist das Ergebnis die gleiche natürliche Zahl: M =item * Addiert man zu einer natürlichen Zahl M den Nachfolger einer natürlichen Zahl M, so ist das Ergebnis der Nachfolger der Summe von M und M: M =back Diese Definition ist rekursiv, d.h. sie führt auf sich selbst zurück. Beispiel: M<2 + 3 = 2 + S(2) = S(2 + 2) = S(2 + S(1)) = S(S(2 + 1)) = S(S(2 + S(0))) = S(S(S(2 + 0))) = S(S(S(2))) = 5> Abschnittsweise definiert: M Der Term, der nicht auf die Addition zurückgreift -- der für M --, nennt man auch Rekursionsanfang (oder engl. base case), den anderen Ast Rekursionsschritt. Die Idee hinter dieser Definition ist, dass das Zählen -- das Inkrementieren -- "herausgezogen" wird: Um beispielsweise zu M<2> M<3> dazuzuzählen, zählt man zuerst von der M<0> beginnend zur M<2>, also zur M. Dann zählt man noch dreimal weiter: M. =head5 Subtraktion Subtraktion kann man ebenfalls rekursiv definieren. =over =item * Als Fall, der die Rekursion "bricht", nutzt man die Subtraktion von M<0>: M =item * Die Differenz des Nachfolgers einer Zahl M und des Nachfolgers einer Zahl M ist die Differenz von M und M: M =item * Für alle anderen Fälle ist die Subtraktion nicht definiert. =back Geschrieben als abschnittsweise Definition: M Die Idee hinter dem Rekursionsschritt ist, dass Differenz "relativ" ist: M<5 - 3 = S(4) - S(2) = 4 - 2 = S(3) - S(1) = 3 - 1 = S(2) - S(0) = 2 - 0 = 2> =head5 Multiplikation Multiplikation kann ebenfalls rekursiv definiert werden. Als Rekursionsanfang dient die Multiplikation mit M<0>: M Der Rekursionsschritt kann man so herleiten, wie auch Multiplikation in der Grundschule [hier Referenz anführen] beigebracht wird: M Oder, rekursiv formuliert: M Also: M =head5 Division Die letzte noch fehlende Grundrechenart [Thematik "I­re­chen­art" eingehen?] ist die Division. Als Rekursionsanfang nutzen wir: M<0 : n = 0>, falls M. Den Rekursionsschritt können wir wie folgt herleiten: M<\frac{m}{n} = \frac{m + \left(n - n\right)}{n} = \frac{\left(m - n\right) + n}{n} = \frac{m - n}{n} + 1> Also: M ["Korrektheit" der Definitionen; Herleitung der Definitionen nur als Stütze; kein Weg, Definitionen herzuleiten, da Definitionen Definitionen sind] [Überprüfung der Definitionen, dass bspw. nirgendwo M<0 = S(n)> steht etc.] =head5 Vergleichsoperatoren Noch nicht definiert haben wir die Vergleichsoperatoren. [Nur M<=> und M<\neq>; dazu genauer eingehen, dass wir das nicht definieren müs­sen (Stichwort structural equality)] Anstatt zu jedem der vier noch fehlenden Vergleichsoperatoren M<\leq>, M>, M>, M<\geq> zu versuchen, eine Definition zu finden, überlegen wir zuerst, ob man nicht einige Vergleichsoperatoren durch andere ausdrücken kann. Das geht in der Tat. Üblicherweise nimmt man M<\leq> als Basis und leitet die anderen davon ab. [Referenz und Fußnote, dass man das auch bei den surrealen Zahlen so macht] M m> ⇔ M M ⇔ M m> oder M M m> ⇔ M und M Wir müssen also nur M<\leq> definieren. Dabei nutzen wir die Eigenschaften der Nachfolgerfunktion aus und nutzen wieder Rekursion. Wir definieren: M M, falls M M ⇔ M mit M Beispiel: M<2 \leq 5 = S(4)> ⇔ M<2 \leq 4 = S(3)> ⇔ M<2 \leq 3 = S(2)> ⇔ M<2 \leq 2> ⇔ wahr =head5 Natur des Anfangselements M<0> und der Nachfolgerfunktion M In den Definitionen der Grundrechenarten oben haben wir nirgends Anforderungen an die Struktur von M<0> und M gestellt. Das lässt verschiedene Realisationen zu. Wir kennen das bereits vom abstrakten Vektorraum: Ein Vektor kann ein Tripel reeller Zahlen sein, oder im entarteten, ein-di­men­si­o­na­len Vektorraum, eine reelle Zahl selbst etc. Eine Realisation wäre beispielsweise: M<0 := \varnothing>; M<0> ist die leere Menge. M mit einem eindeutig festgelegten M; zum Zählen fügt man ein Element der Menge hinzu. Beispiel: M<0 = \varnothing> M<1 = S(0) = \left\{ \text{Apfel} \right\}> M<2 = S(1) = \left\{ \text{Apfel}, \text{Birne} \right\}> M<3 = S(1) = \left\{ \text{Apfel}, \text{Birne}, \ldots \right\}> Nimmt man für M in der Definition von M M, erhält man: M<0 := \varnothing> M<1 = 0 \cup \left\{ 0 \right\} = \left\{ 0 \right\}> M<2 = 1 \cup \left\{ 1 \right\} = \left\{ 0, 1 \right\}> M<3 = 2 \cup \left\{ 2 \right\} = \left\{ 0, 1, 2 \right\}> Also: M In dieser Realisation kann M<\leq> auf M<\in> zurückgeführt werden: M ⇔ M [Referenz] Anderes Beispiel: M<0 := \text{Nichts tun}> M<1 = \text{Klopfen}> M<2 = \text{Klopfen, dann erneut Klopfen}> Also: M All diese Definitionen sind äquivalent, in dem Sinne, als dass zwischen jeder Menge der natürlichen Zahlen, die jeweils gebildet wird, zu jeder anderen ein Isomorphismus besteht. Beispiel: M<\text{Nichts tun} \mapsto \varnothing> M<\text{Klopfen} \mapsto \left\{ \varnothing \right\}> M<\text{Klopfen, dann Klopfen} \mapsto \left\{ \varnothing, \left\{ \varnothing \right\} \right\}> etc. [Notation M; Erklärung, dass man "von rechts nach links" lesen muss] =for timestamp Sa Nov 4 15:26:21 CET 2006 =head3 Ganze Zahlen =over =item * Verschiedene Ansätze zur Definition der ganzen Zahlen und der Operationen auf den ganzen Zahlen denkbar. =back =head4 Ganze Zahlen als Verknüpfung der positiven Zahlen mit zwei Symbolen M<\mathds{Q} := \mathds{N}^+ \times \left\{+,-\right\} \cup \left\{ 0 \right\}> =over =item * Dahinter steckt die Idee, dass man die ganzen Zahlen als Verknüpfung der natürlichen Zahlen mit zwei Symbolen ansieht. Zahlen mit dem Symbol M<+> interpretiert man als positiv, Zahlen mit dem Symbol M<-> als negativ. =item * Diese Idee mag einem zuerst in den Sinn kommen, hat jedoch einige Probleme, wenn es darum geht, die Verknüpfungen auf den ganzen Zahlen zu definieren: Es sind viele Fallunterscheidungen notwendig. [Hier Beispiele anführen? Verweis auf Anhang?] [Verwendung der bereits definierten Verknüpfungen der na­tür­li­chen Zahlen] =back =head4 Ganze Zahlen als Paare natürlicher Zahlen M<\mathds{Q} = \mathds{N}_0 \times \mathds{N}_0> =over =item * Hinter dieser Definition steckt die Idee, dass man eine ganze Zahl als Differenz zweier natürlicher Zahlen sieht. Beispiel: M<5 = 8 - 3>, M<-3 = 0 - 3 = 1 - 4 = 2 - 5 = \cdots> =item * Diese Definition lässt sehr elegante Definitionen der Ver­knüp­fun­gen zu. Dabei werden die Verknüpfungen über die natürlichen Zahlen benutzt. [Doppeldeutigkeiten! Bedeutet M<+> die Addition auf den na­tür­li­chen oder den ganzen Zahlen? Unterscheidung durch Indizes, beispielsweise M<+_{\mathds{N}_0}> oder M<+_{\mathds{Z}}>] =item * Eine ganze Zahl hat in dieser Definition keine eindeutige Darstellung (siehe obiges Beispiel; M<5 = 8 - 3 = 9 - 4 = 10 - 5 = \cdots>). Warum das ein Problem ist und wie man es lösen kann steht weiter unten. =back =head5 Addition Zur Herleitung der Additionsvorschrift betrachten wir zwei ganze Zahlen, M<(a,b)> und M<(\alpha,\beta)>. Im Herleitungsprozess benutzen wir unser Wissen über äquivalente Termumformungen. [Hier auch wieder die Thematik mit der Korrektheit der Definitionen etc. anbringen. Auch nutzen wir in der Herleitung Verknüpfungen, die wir gar nicht vollständig definiert haben!] M<(a,b) + (\alpha,\beta) = \left(a - b\right) + \left(\alpha - \beta\right) = a - b + \alpha - \beta = a + \alpha - b - \beta = \left(a + \alpha\right) - \left(b + \beta\right) = (a+\alpha,b+\beta)> Kurz: M<(a,b) + (\alpha,\beta) := (a+\alpha,b+\beta)> Diese Definition kommt ohne Fallunterscheidungen aus! Beispiel: M<\underbrace{(2,3)}_{-1} + \underbrace{(9,14)}_{-5} = (2+9, 3+14) = \underbrace{(11,17)}_{-6}> =head5 Subtraktion Es gibt zwei Möglichkeiten, die Subtraktion zu definieren: Einmal wie in der 7. Klasse über die Negation und einmal wie bei der Addition. =over =item * I Dazu müssen wir zunächst die Negation definieren. Dies gestaltet sich einfach: M<-(a,b) = -\left(a - b\right) = -a - \left(-b\right) = -a + b = b - a = (b,a)> Kurz: M<-(a,b) := (b,a)> Jetzt können wir die Subtraktion definieren: M<(a,b) - (\alpha,\beta) := (a,b) + \left[-(\alpha,\beta)\right] = (a,b) + (\beta,\alpha) = (a+\beta,b+\alpha)> =item * I M<(a,b) - (\alpha,\beta) = \left(a - b\right) - \left(\alpha - \beta\right) = a - b - \alpha + \beta = a + \beta - b - \alpha = \left(a + \beta\right) - \left(b + \alpha\right) = (a+\beta,b+\alpha)> =back Es spielt also keine Rolle, welchen Weg man zur Herleitung hernimmt. [Bedeutung als nachträgliche Rechtfertigung, unser Wissen über Minusklammern, Kommutativität etc. auszunutzen] Beispiel: M<\underbrace{(2,3)}_{-1} - \underbrace{(9,14)}_{-5} = (2+14, 3+9) = \underbrace{(16,12)}_{4}> [Bemerkung, dass diese Definitionen nicht rekursiv sind, und dass das gut ist, wegen der Zeitkomplexität etc.] =head5 Multiplikation M<(a,b) \cdot (\alpha,\beta) = \left(a - b\right) \cdot \left(\alpha - \beta\right) = a \alpha - a \beta - b \alpha + b \beta = \left(a \alpha + b \beta\right) - \left(a \beta + b \alpha\right) = (a\alpha + b\beta, a\beta + b\alpha)> Beispiel: M<\underbrace{(2,3)}_{-1} \cdot \underbrace{(9,14)}_{-5} = (2\cdot9 + 3\cdot14, 2\cdot14 + 3\cdot9) = \underbrace{(60,55)}_{5}> [Bemerkung, dass es nicht schlimm ist, dass die Zahlen größer werden; Bemerkung, dass, wenn es einen doch stört, man "kürzen" kann; Verweis auf Normalisierung weiter unten] =head5 Division Die Division kann leider nicht so einfach hergeleitet werden. =over =item * Der Weg über die Herleitung wie bei Addition und Multiplikation schlägt fehlt: M<\frac{(a,b)}{(\alpha,\beta)} = \frac{a - b}{\alpha - \beta} = ?> =item * Der alternative Weg, Division als Multiplikation mit dem Kehrbruch zu definieren, schlägt ebenfalls fehl, da es nicht möglich ist, den Kehrbruch einer ganzen Zahl zu definieren: M<\frac{1}{z}> ist, außer für M und M, keine ganze Zahl! =item * Wir müssen daher die Division ein bisschen umständlich definieren: M<\frac{x}{y} = \frac{\left|x\right|}{\left|y\right|} \cdot \operatorname{sgn} x \cdot \operatorname{sgn} y> wobei wir mit M<\frac{\left|x\right|}{\left|y\right|}> folgendes meinen: M<\frac{\left|x\right|}{\left|y\right|} = \left(\frac{\left|x\right|}{\left|y\right|}, 0\right)>, wobei mit der Division auf der rechten Seite die bereits definierte Division über die natürlichen Zahlen gemeint ist. [XXX formal nicht so einfach, die M<\left|x\right|> und M<\left|y\right|> ganze Zahlen, nicht natürliche Zahlen sind. Aber einfacher Isomorphismus zwischen den nichtnegativen natürlichen Zahlen und den nichtnegativen ganzen Zahlen. Ähnlich wie M<\mathds{N} \subset \mathds{Z}>. Kasten?] =item * Es fehlen noch die Definitionen der Betragsfunktion M<\left|\cdot\right|> und der Signumfunktion M<\operatorname{sgn}>. Die Betragsfunktion können wir auf die Signumfunktion zu­rück­füh­ren: M<\left|x\right| := x \cdot \operatorname{sgn} x> M<\operatorname{sgn}\, (a,b) := \begin{cases} {} -1 & \text{für } a E b \\ {} 0 & \text{für } a = b \\ {} 1 & \text{für } a E b \end{cases}> (Diese Definition bedient sich der Vergleichsoperatoren über die natürlichen Zahlen.) =back =head5 Vergleichsoperatoren =over =item * I Anders als bei den natürlichen Zahlen sind bei unserer Definition der ganzen Zahlen die Definitionen der Gleichheit und Ungleichheit nicht sofort offensichtlich. Herleitung: M<(a,b) = a - b = \alpha - \beta = (\alpha,\beta)> Herüberbringen von M und M<\beta> ermöglicht es, die Gleichheit auf den ganzen Zahlen auf die Gleichheit auf den natürlichen Zahlen zurückzuführen: M Kurz: M<(a,b) = (\alpha,\beta)> ⇔ M =item * I Wie bei den natürlichen Zahlen wollen wir auch bei den ganzen Zahlen nicht jede der fehlenden Vergleichsoperatoren (M>, M<\leq>, M<\geq>, M>) einzeln definieren, sondern nur M<\leq> erklären. Die anderen Vergleichsoperatoren ergeben sich dann daraus. Zur Herleitung erfolgt analog zur Definition der Gleichheit: M<(a,b) = a - b \leq \alpha - \beta = (\alpha,\beta)> Herüberbringen von M und M<\beta>... M Kurz: M<(a,b) \leq (\alpha,\beta)> ⇔ M =back =head5 Eindeutigkeit der Repräsentation Das Problem wurde schon kurz zu Beginn des Kapitels und bei der Definition der Gleichheit angerissen: Bei unser Definition der ganzen Zahlen ist die Repräsentation einer Zahl nicht eindeutig. Das erklärt auch, wieso wir die Gleichheitsrelation definieren mussten. [XXX noch mehr darauf eingehen, wieso das ein Problem ist] Es gibt nun zwei klassische Wege, das Problem zu lösen. =over =item * I Beim Weg über die Normalisierung definiert man eine Normalisierungsfunktion, die einer beliebigen Repräsentation einer ganzen Zahl eine eindeutige Repräsentation zuweist. Eine Normalisierungsfunktion könnte beispielsweise sein: M b \end{cases}> Danach definiert man die Menge der ganzen Zahlen und die Verknüpfungen neu: M<\mathds{Z}' := \left\{ n(x) \,\middle|\, x \in \mathds{Z} \right\} \subset \mathds{Z}> M M M etc. Nachteil an dieser Methode kann sein, dass sie dem per­sön­li­chen Geschmack nicht entspricht: Es sieht so aus, als ob die ursprünglichen Definitionen bzw. die Ideen hinter den Definitionen unzureichend sind und eine nachträgliche Anpassung benötigen. =item * I<Äquivalenzklassen> Ein alternativer Weg geht über Äquivalenzklassen. Die Idee ist, eine Zahl als die Menge aller Repräsentationen zu definieren, die äquivalent (M<=>) zur Zahl sind. Man schreibt M<\left[x\right]>, wenn man die Äquivalenzklasse meint. In Formeln: M<\left[x\right] = \left\{ r \in \mathds{Z} \,\middle|\, r = x \right\}> Beispiel: M<\left[(3,0)\right] = \left\{ (3,0), (4,1), (5,2), \ldots \right\}> Diese Mengen sind unendlich groß; das ist aber kein Problem, da man zum Rechnen nur ein einziges Element benötigt. Die Menge der ganzen Zahlen definiert man dann auf: M<\mathds{Z}' := \left\{ \left[x\right] \,\middle|\, x \in \mathds{Z} \right\}> Auch muss man die Verknüpfungen anpassen: M<\left[x\right] +_{\mathds{Z}'} \left[y\right] := \left[x +_{\mathds{Z}} y\right]> etc. Der Einfachheit wegen kann man zusätzlich noch die Zahlensymbole neu definieren: M<0_{\mathds{Z'}} := \left[0_{\mathds{Z}}\right]> M<1_{\mathds{Z'}} := \left[1_{\mathds{Z}}\right]> etc. =back [Äquivalenzklassen auch bei den Brüchen und surreallen Zahlen] [Äquivalenzklassen auch im Alltag; beispielsweise die Zahl M<3> als Menge aller Mengen mit drei Elementen] =head3 Rationale Zahlen Zur Definition der rationalen Zahlen werden wir ähnlich verfahren wie bei der Definition der ganzen Zahlen als Paare zweier na­tür­li­cher Zahlen. Dieser Ansatz ist bei den rationalen Zahlen über die Repräsentation über die Bruchschreibweise offensichtlich. Also: M<\mathds{Q} := \mathds{Z} \times \left(\mathds{Z} \setminus \left\{ 0 \right\}\right)> Beispiel: M<-2{,}5 = \frac{-5}{2} = \left(-5,2\right) = \left(\left(0,5\right),\left(2,0\right)\right)> Anders als bei der Definition der ganzen Zahlen müssen wir hier eine Einschränkung treffen -- Null darf nicht im Nenner stehen. Die Repräsentation ist wie bei den ganzen Zahlen nicht eindeutig: In M<\mathds{Q}> kommen ungekürzte Brüche vor und negative gekürzte Brüche haben jeweils zwei Repräsentationen, M<(-a,b)> und M<(a,-b)>. Zur Lösung werden wir Äquivalenzklassen einsetzen. Die Definition der Rechenoperatoren übernehmen wir von der Ein­füh­rung in der 6. Klasse. =head4 Addition Herleitung über Bildung des Hauptnenners: M<(a,b) + (\alpha,\beta) = \frac{a}{b} + \frac{\alpha}{\beta} = \frac{a\beta}{b\beta} + \frac{\alpha b}{b\beta} = \frac{a\beta + \alpha b}{b \beta} = (a\beta + \alpha b, b \beta)> Die Addition über den rationalen Zahlen führen wir also auf die Addition über den ganzen Zahlen zurück, die ihrerseits auf die Addition über den natürlichen Zahlen zurückführt. [Bemerkung irgendwo, dass es keine Rolle spielt, welche Repräsentation der natürlichen Zahlen zugrundeliegt.] =head4 Subtraktion Herleitung über Negation: M<(a,b) - (\alpha,\beta) = (a,b) + \left[-(\alpha,\beta)\right] = (a,b) + (-\alpha,\beta) = (a\beta - \alpha b, b \beta)> Alternativ: M<(a,b) - (\alpha,\beta) = (a,b) + \left[-(\alpha,\beta)\right] = (a,b) + (\alpha,-\beta) = (-a\beta + \alpha b, -b \beta)> Die beiden Definitionen sind äquivalent, was Ausklammern von M<\left(-1\right)> im Zähler und Kürzen mit M<\left(-1\right)> bestätigt. =head4 Multiplikation M<(a,b) \cdot (\alpha,\beta) = \frac{a}{b} \frac{\alpha}{\beta} = \frac{a \alpha}{b \beta} = (a\alpha, b\beta)> Es zeigt sich eine beeindruckende Symmetrie zur Definition der Addition bei den ganzen Zahlen: Vertauscht man M<\cdot> durch M<+>, erhält man die Definition der Addition über die ganzen Zahlen! [XXX wieso?] =head4 Division Herleitung über das Inverse: M<\dfrac{1}{(a,b)} = \dfrac{1}{\frac{a}{b}} = \frac{b}{a} = (b,a)> M<(a,b) : (\alpha,\beta) = (a,b) \cdot (\beta,\alpha) = (a\beta, b\alpha)> [XXX wieder beeindruckende Symmetrie] =head4 Vergleichsoperatoren =head5 Gleichheit M<(a,b) = \frac{a}{b} = \frac{\alpha}{\beta} = (\alpha,\beta)> Herüberbringen von M und M<\beta> bringt: M Kurz: M<(a,b) = (\alpha,\beta)> ⇔ M =head5 Kleinergleich M<(a,b) = \frac{a}{b} E \frac{\alpha}{\beta} = (\alpha,\beta)> ⇔ M b \alpha>, falls M 0> M b \alpha>, falls M 0> (Der Fall M kann nicht auftreten, da M.)