=for timestamp Di Jan 31 18:00:12 CET 2006 =head2 Staatliche Wirtschaftspolitik Ziele: =over =item * Konjunkturausgleich (Abfederung des expansiven und kontraktiven Effekts) =item * Umverteilung für das Gemeinwohl =item * Förderung der Leistungsbereitschaft/-fähigkeit =back Mögliche Mittel: =over =item * Steuerung eigener Einnahmen bzw. Ausgaben (Staatshaushalt) =item * Gesetzgebung =back =for timestamp Mo Feb 6 16:49:08 CET 2006 [B. S. 152ff.: Wichtige Steuern, Einnahmen/Ausgaben, ...] =head3 Überlegungen zur Steuerhöhe [Laffer-Kurve:] =helper MyBook::Helper::Gnuplot # File automatically generated by Plot.pm # Global settings set samples 10000 unset border set xtics axis set ytics axis set xzeroaxis lt -1 set yzeroaxis lt -1 # Coordinate system settings set title "" set xlabel "\nSteuersatz\n" set ylabel "Steueraufkommen\n" set xrange [ -0.001000 : 100.000000 ] set yrange [ -0.001000 : 100.000000 ] set grid set xtics 100.000000 set ytics 10000.000000 # Function definitions func0(x) = sin(x/100.*pi)*90. # Plotting plot func0(x) t "" w l lt 1 =hend → Vermeidungsverhalten =over =item * Ausland =item * Schwarz[arbeit] =item * Leistungsreduzierung =back =for timestamp Mo Feb 13 17:27:59 CET 2006 =head3 Typischer Steuersatzverlauf (Ein­kom­mens­steu­er) =helper MyBook::Helper::XFig #FIG 3.2 Landscape Center Metric A4 100.00 Single -2 1200 2 6 -585 2520 540 3150 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 855 -585 2655 Eingangs-\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 840 -585 2880 steuersatz\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 1110 -585 3105 (proportional)\001 -6 6 2340 3510 3510 3870 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 1155 2340 3645 Progressions-\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 105 405 2340 3870 zone\001 -6 6 3915 3510 5130 3870 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 1215 3915 3645 Obere Propor-\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 855 3915 3870 tionalzone\001 -6 6 3150 4050 4275 4725 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 915 3150 4230 Kappungs-\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 990 3150 4455 grenze (z.B.\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 1050 3150 4680 70.000 EUR)\001 -6 6 1890 4095 2655 4455 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 705 1890 4455 minimum\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 765 1890 4230 Existenz-\001 -6 2 1 0 1 0 7 50 -1 -1 0.000 0 0 -1 0 1 2 0 0 1.00 105.00 150.00 900 450 900 3600 2 1 0 1 0 7 50 -1 -1 0.000 0 0 -1 1 0 2 0 0 1.00 105.00 150.00 675 3375 6525 3375 2 1 0 2 0 7 50 -1 -1 0.000 0 0 -1 0 0 6 900 3375 2250 3375 2250 2700 3600 2700 5400 1350 6525 1350 2 1 0 2 0 7 50 -1 -1 0.000 0 0 -1 0 0 5 900 3375 2250 3375 2250 3150 3600 2925 5400 2025 2 1 0 2 0 7 50 -1 -1 0.000 0 0 -1 0 0 39 5400 2010 5415 1980 5445 1980 5460 1950 5490 1935 5520 1920 5535 1890 5565 1890 5595 1875 5625 1860 5655 1845 5685 1815 5715 1815 5745 1800 5775 1800 5805 1785 5835 1770 5865 1755 5895 1740 5925 1725 5955 1725 5985 1710 6015 1695 6045 1695 6075 1680 6105 1680 6135 1665 6165 1665 6195 1665 6225 1650 6255 1650 6285 1650 6315 1650 6345 1635 6375 1620 6405 1620 6435 1605 6465 1605 6495 1605 2 1 2 1 0 7 50 -1 -1 3.000 0 0 -1 0 0 2 3600 2700 3600 3375 2 1 2 1 0 7 50 -1 -1 3.000 0 0 -1 0 0 2 5400 1350 5400 3375 2 1 2 1 0 7 50 -1 -1 3.000 0 0 -1 0 0 2 5400 1350 900 1350 2 1 2 1 0 7 50 -1 -1 3.000 0 0 -1 0 0 2 2250 2700 900 2700 2 1 2 1 0 7 50 -1 -1 3.000 0 0 -1 0 0 2 2250 3375 2250 4050 2 1 2 1 0 7 50 -1 -1 3.000 0 0 -1 0 0 2 3600 3375 3600 4050 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 1710 6570 3465 Einkommen pro Jahr\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 870 450 405 Steuersatz\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 2445 5940 1980 Durchschnittlicher Steuersatz\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 180 1455 5940 1215 Spitzensteuersatz\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 105 765 3555 0\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 15 60 3600 4455 \001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 435 405 1440 46 %\001 4 0 0 50 -1 4 12 0.0000 0 135 435 405 2790 18 %\001 =hend [Splitting (Wikipedia): Beim Splitting handelt es sich um eine in § 1587b Abs. 1 BGB geregelte Form des im Rahmen einer Ehescheidung vom Familiengericht durchzuführenden Versorgungsausgleichs. M<\\> Durch das Splitting werden die von den Ehegatten während der Ehezeit in der gesetzlichen Rentenversicherung erworbenen Rentenanwartschaften mittels Ü­ber­tra­gung ausgeglichen. Die Ü­ber­tra­gung findet statt, indem vom Familiengericht die Hälfte des Wertunterschiedes der von den Ehegatten in der Ehezeit erworbenen Anwartschaften an denjenigen Ehegatten mit den geringeren Anwartschaften übertragen wird.] =for timestamp Di Feb 14 18:25:35 CET 2006 =head3 Finanzpolitik Definition: [Schema: Bestimmte Ausgangssituation → Staatshaushalt (Höhe; Zusammensetzung; Ausgaben; Einnahmen) → bestimmte Ziele (Prioritäten)] [B. S. 28f.] =for timestamp Mo Feb 20 17:32:48 CET 2006 [Wie Messung der Preisniveaustabilität? =over =item * Warenkorb =item * Wunsch nach möglichst konstanter Zusammensetzung (zwecks Vergleichbarkeit) =item * Aber auch Anpassung an wechselnde Verhältnisse notwendig =item * Problem auch: Inflation] =back =for timestamp Di Feb 21 17:22:02 CET 2006 [Verschiedene Arten von Arbeitslosigkeit: =over =item * Saisonale Arbeitslosigkeit =item * Friktionelle Arbeitslosigkeit (Jobwechsel) =item * Konjunkturelle Arbeitslosigkeit (Abhängigkeit von der Konjunkturphase, Auswirkung auf alle Bereiche) =item * Strukturelle Arbeitslosigkeit (Auswirkung auf nur bestimmte Bereiche; Beispiel: Umstellung im Ruhrgebiet von Kohle auf XXX), Längerfristigkeit (keine Erholung bei Konjunkturaufschwung)] =back [Bei hoher Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit Radikalisierung ("schlechter kann's ja nicht mehr werden"); Anteil der Leute, die sich für Loser halten, soll deswegen möglichst gering sein.] [Zweiter Arbeitsmarkt] [Demographische Entwicklung] =for timestamp Di Mär 7 17:56:31 CET 2006 =head4 Außenwirtschaftliches Gleichgewicht =table Überschussland (z.B. D; M M>) | Defizitländer (z.B. USA; M M>) =row Gütermenge ↓ (wg. M) | Gütermenge ↑ (wg. M) =row Geldmenge ↑ | Geldmenge ↓ Konsequenzen im Überschussland: =over =item * Inflationsgefahr [Kann man aber recht problemlos in Griff bekommen -- die Zentralbank pumpt einfach weniger Geld rein] [Solange das Geld 'rausgeht und I vershoppt wird, hat das Überschussland keine Inflation] =item * Eigene Währung unter Aufwertungsdruck [Aufwertung = Wäh­rung wird gefordert (z.B. wird Geld in diese Währung umgetauscht) oder die Leute, die Geld in dieser Währung haben, wollen's nicht hergeben] [Damit Belastung der Exportpreise] =item * Wettbewerbsverschlechterung (wg. Aufwertung der eigenen Wäh­rung) =back Konsequenzen im Defizitland: =over =item * Abnahme bei Devisenvorräten [Land kann nicht mit irgendeiner Baby-Währung, sondern nur mit anerkannten Währungen (z.B. Euro, Dollar) zahlen] =item * Eigene Währung unter Abwertungsdruck =item * Verschuldung =item * Ausverkauf an Volksvermögen =item * Eigene Wertschöpfung wird reduziert (wg. M) [die Arbeit I wird ja belohnt] =back =for timestamp Mo Mär 13 17:39:53 CET 2006 =head4 [Wirtschaftswachstum =over =item * Sicherung von Arbeitsplätzen =item * Weniger Staatsausgaben (z.B. weniger Arbeitslosengeld), mehr Einnahmen (Steuern) =item * Konkurrenzfähigkeit (→ Haltung des Exportstands) =item * Erleichterung struktureller Anpassungen (die ja nötig sind; "Pufferwirkung") =item * Erleichterung der Geldumverteilung (muss nichts wegnehmen, bekommt nur weniger von Zuschüssen/vom Zuwachs) =item * Wohlstand, sozialer Friede =item * Nominales vs. reales Wirtschaftswachstum: =over =item * Beim realen Wirtschaftswachstum werden nur Mengenveränderungen betrachtet, ausgedrückt in Preisen eines Basisjahrs. =item * Beim nominalen Wirtschaftswachstum werden Preis­ver­än­der­ungen ignoriert, also nicht herausgerechnet.] =back =back =for timestamp Di Mär 14 17:54:24 CET 2006 [Konjunktur ← bei bestehender Struktur bessere Auslastung (z.B. der Maschinen); gute Konjunktur begünstigt die Struktur (leichtere Anpassungen)] [Struktur ← Investitionen passen nicht auf Nachfrage; schlechte strukturelle Entwicklung impliziert schlechte Konjunktur] =for timestamp Mo Mär 20 17:42:43 CET 2006 =head4 Die Ziele stehen zueinander in Beziehung =over =item * Komplementär (ergänzend, fördernd) z.B. Wirtschaftswachstum und hohe Beschäftigung [z.B. Wirtschaftswachstum und gerechte Einkommensverteilung: Ausgleich einfacher möglich] [z.B. Preisniveaustabilität und außenwirtschaftliches Gleichgewicht (i.d.R.): Wenn außenwirtschaftliches Gleichgewicht herrscht, gibt's keinen negativen Einfluss auf das Preisniveau, also z.B. keine Inflationstendenz] =item * Konkurrierend (gegenläufige Wirkung) z.B. Wirtschaftswachstum und Preisniveaustabilität [bei mehr Wachstum höhere Nachfrage; damit Wunsch der Unternehmer nach höheren Preisen, also Preisveränderungen nach oben. Aber natürlich auch: Wenn gar nicht mehr auf die Preisniveaustabilität geachtet wird bricht das ganze System zusammen.] =item * Ambivalent ["so oder so"]/neutral [unabhängig] (je nach Lage) z.B. Wirtschaftswachstum und außenwirtschaftliches Gleichgewicht [falls z.B. die Wirtschaft in einem Defizitland wächst, wird es entweder noch defizitärer (jetzt ist mehr Geld zum Import da) oder -- wenn die eigenen Waren wettbewerbsfähig sind -- werden die Exporte zunehmen] [z.B. Wirtschaftswachstum und Umweltschutz: Zwar machen z.B. die Autohersteller leichten Verlust wegen teureren Preisen durch notwendige Filter, allerdings können Filterhersteller jetzt natürlich Gewinn machen. Und die meisen kaufen eh trotzdem weiterhin Autos (20.000 € vs. 20.500 €...). Siehe auch die Digitalkameraentwicklung: Umweltschutz (keine Filme mehr, Ausdrucken nur noch weniger Bilder etc.) kommt der Wirtschaft aktiv zugute!] =back Da einige Ziele konkurrierend sind, wäre es Zauberei, I zu erreichen. → "Magisches Vier-" bzw. "Sechseck" Konsequenz: Prioritäten setzen je nach Dringlichkeit ["Lieber 5 % Inflation statt 5 % Arbeitslosigkeit" funzt nicht, weil der expansive Effekt, dessen Eintreten angestrebt wird und der den Wertverlust des Gelds nachträglich korrigieren würde, evtl. nicht eintritt; dann hätte man Stagflation...] =for timestamp Di Mär 21 16:45:39 CET 2006 [Man kann nicht sagen, "das ist ein echter Job und das ist ein unechter" -- das Denken macht den Wunsch bzw. den Wert aus. Wenn man denkt, dass Umweltschutz gut ist, ist man auch bereit, zwei Cent mehr pro Joghurtbecher zu zahlen. Der Staat/Werauchimmer muss einfach nur das richtige Denken (z.B. Umweltschutz) im Denken der Bevölkerung installieren (z.B. durch Werbung, Erziehung etc.)] =for timestamp Mo Apr 24 16:59:04 CEST 2006 =head3 Antizyklische Haushaltspolitik [Parallelpolitik (prozyklische Politik) ↔ antizyklische Haushaltspolitik (B. S. 157ff.)] Gesetzliche Grundlage: Stabilitätsgesetz (1967) Ziele: Magisches Sechseck Instrumente: =over =item * Information =over =item * Jahreswirtschaftsbericht (§ 2) ["Sieben Weisen"] =item * Subventionsbericht (§ 12) =back =item * Planung =over =item * Finanzplan (§ 9) =item * Investitionsprogramme (§ 10), auch als "Schubladenprojekte" (§ 11) [Schubladenprojekte ← Man arbeitet einen Plan aus (langwieriger Prozess), legt ihn dann aber vorerst beiseite. Später, wenn man die Konjunktur durch Erhöhung von M ankurbeln will, holt man den fertig ausgearbeiteten Plan wieder 'raus.] =back =item * Koordination =over =item * Konjunkturrat (§ 18) =item * Finanzplanungsrat =item * (Konzertierte Aktion [Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Staat planen einvernehmlich (beispielsweise Lohnpolitik); hat aber nicht so gut geklappt, weil die Gewerkschaften meinten, der Staat sei eher für die Arbeitgeber, das sei unfair]) =back =item * Eingriffe =over =item * M<\Delta>Staatsnachfrage inkl. Subventionen (§ 6) =item * M<\Delta>Einkommens- und Körperschaftssteuer (§ 2) [Die Regierung darf ohne Bundestagszustimmung die Einkommens- und Körperschaftssteuern um M<\pm 10 \,\%> zeitlich auf maximal ein Jahr begrenz ändern (B. S. 166)] =item * M<\Delta>Abschreibungssätze [Wenn der Staat will, dass die Unternehmen mehr Geld haben, ändert er beispielsweise die Mindestabschreibungspflicht von Computern von drei auf zwei Jahre. Daraufhin kauft der Unternehmer mehr, um noch mehr abschreiben zu können, um weniger Steuern zahlen zu müssen, und kurbelt damit die Wirtschaft an.] =item * M<\Delta>Kreditaufnahme, Konjunkturausgleichsrücklage ["Karl"] (§ 3) [Kein EU-Staat bekommt frisch gedrucktes Geld von der Zentralbank; stattdessen muss er zum öffentlichen Kapitalmarkt gehen, und gegebenenfalls höheren Zinsen zustimmen. (→ Gegen Inflation)] [Konjunkturausgleichsrücklagen ← Aufheben von Haushaltsüberschüssen; vgl. auch: "Der Staat kann nicht sparen" -- Politiker, die versprechen, Geld bei der EZB wegzusperren statt "sinnvoll zu nutzen", werden nicht gewählt...] =back =back =head4 Probleme der antizyklischen Wirtschaftspolitik =over =item * Abstimmung der Maßnahmen =item * time lag (Erkennen, Beschließen, Wirken) [im Staat selbst, dann beispielsweise bei den Steuerberatern, dann in den Unternehmen etc. -- das Problem dabei ist, dass sich die Wirtschaftslage ja ständig ändert; dann könnten viele Aktionen die Realität total verfehlen; Außerdem: Wenn man die Gesetze (die Rahmenbedingungen) häufig ändert, fehlt eine stabile Basis → Keine/wenig Planungssicherheit nicht ("könnte sich ja wieder ändern, also lieber zurückhalten") → zu­rück­hal­ten­des Investitionsverhalten (→ bald altmodische/veraltete Technologien/Waren), wenig Neueinstellungen etc.] =item * Dosierung =item * "Manövriermasse" im Haushalt gering wegen gesetzlicher Bindung ["Kindergeld"] =for timestamp Di Mai 2 16:58:13 CEST 2006 =item * [Kurzfristig, Stop & Go; Vernachlässigung der Struktur; die antizyklische Fiskalpolitik wirkt nicht strukturverbessernd, weil sie Investitionen in der Hochkonjunktur zurückhält] =for timestamp Mo Apr 24 16:59:04 CEST 2006 [Möglich, dass eine Maßnahme gegen Konjunktur zwar die Konjunktur bremst, aber auch die Struktur schwächt -- das ist ein Problem, wenn man später, wenn die Konjunktur schlecht ist, die Wirtschaft wieder ankurbeln will. Internationaler Wettbewerb!] =for timestamp Di Mai 2 16:58:13 CEST 2006 =back =head3 Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik Wegen der vielen Nachteile der antizyklischen Fiskalpolitik Über­gang zur I (in Deutschland etwa ab 1982) Grundgedanke: Alles tun, was die Produktionsbedingungen der (privaten) I nachhaltig stärkt; insbesondere Stärkung von M und der Gewinne als Finanzierung von M. Also eine Verbesserung der I (nicht so sehr Konjunktur). =for timestamp Di Apr 25 16:23:51 CEST 2006 [Monetaristen ← Staat soll ruhig bleiben, nicht einschreiten; Badewannentheorie (wenn man in der Badewanne keine Wellen haben will, bringt es nichts, jede Welle mit der Hand "auszudrücken" -- stattdessen darf man sich nicht bewegen)] =for timestamp Di Mai 2 16:58:13 CEST 2006 Konkrete Möglichkeiten: =over =item * Investitionsförderung durch Zulagen (M) oder kürzere Abschreibungsdauer (M) [→ durch Investitionen bessere Produkte → wir kaufen bei unseren Unternehmen, und sogar das Ausland kauft bei uns → Sieger im Wettbewerb → Arbeitsplätze → nicht nur den Unternehmen, sondern auch dem Volk geht's gut] =item * Steuervergünstigungen für M (M) durch weniger hohe Steuersätze =item * Abbau von behindernden (Schutz-)Vorschriften (Bürokratie, Umwelt, Arbeitnehmerschutz) =item * Absenkung der Lohnnebenkosten [50:50-Anteil an Versicherungszahlungen teuer etc. → Ersetzung menschlicher Arbeitskräfte durch Maschinen oder gar keine Neueinstellungen] =for timestamp Mo Mai 8 17:32:17 CEST 2006 =item * [Subventionen ja, aber nur für zukunftsträchtige Pro­duk­te/Tech­no­lo­gi­en (also beispielsweise nicht Kohle ;))] =item * [Privatisierung] =item * [Staatliche Haushaltskonsolidierung: Der Staat soll möglichst wenig Schulden machen (monetaristischer Ansatz), weil er die Zinsen für Kredite hochtreibt, wenn er sich Geld leihen will -- andere Unternehmen wollen vielleicht auch was leihen. Dann gibt's zwei Möglichkeiten: Entweder sie können die geforderten Zinsen nicht zahlen, dann können sie das Geld nicht leihen und nicht investieren etc. Oder sie gehen mit, verteuern dann aber natürlich ihre Produkte, um die hohen Zinsen wieder auszugleichen. In beiden Fälle sinkt die Wettbewerbsfähigkeit.] [Deswegen auch der Stabilitätspakt, BTW.] =item * Gleichmäßige und berechenbare Geldpolitik der EZB [damit sich die Unternehmen einstellen können -- ansonsten gäb's evtl. Projekte, die nachträglich in den Sand gesetzt werden müssten.] =back =head3 Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) [ESZB = EZB + alle 25 nationalen Zentralbanken] Aufgaben: =over =item * Banknoten in Umlauf bringen (Münzen prägen die Euro-Län­der) =item * Zahlungsverkehr organisieren =item * Bankenaufsicht (teilweise) =item * Refinanzierung der Geschäftsbanken (Zentralbankgeld als Kredit [Zinssatz dieser Kredite ist der Leitzins]); [damit kann der Euro in Umlauf gebracht werden] =item * Verwaltung [20 %] der Währeungsreserven (teilweise noch bei den nationalen Zentralbanken) =item * Interventionen am Devisenmarkt [durch Regulation des Euro-Angebots oder durch Nachfrage anderer Währungen mit dem Euro (Koordination mit anderen großen Zentralbanken erforderlich, damit die Aktionen anderer Banken die der EZB nicht zunichte machen)]. [Wenn möglich aber nicht, da insbesondere ein höheres Euro-Angebot schädlich sein könnte (→ Inflation etc.).] =back Hauptaufgabe: Sicherung der Kaufkraft des Euros in Euro-Land → Preisniveaustabilität (vorrangig) (Erst, wenn die Preisniveaustabilität gesichert ist, kann z.B. die Wirtschaftspolitik der EU-Länder unterstützt werden.) =for timestamp Di Mai 9 18:33:41 CEST 2006 [Preisstabilität = maximal 2 % Anstieg des HVPI (B. S. 130)] [Wieso ist Ziel nicht 0 % Anstieg? -- Hätte man 0 % als Durchschnitt, könnte es sein, dass einige Länder drunter liegen, also Deflation haben. Ist das Ziel "knapp unter 2 %", so ist dies nicht/sel­te­ner der Fall.] =head4 Aufbau +--------------------------+ Nationale |Exekutive: EZB (Frankfurt)|-->Zentralbanken |Präsident | VP |D|D|D|D|-->der EU-Länder (25) +--------------------------+ || /Legislative: EZB-Rat (geld- \ || | politische Be- | || | schlüsse) |<-----+| | |<------+ |12 nationale Zentralbanks- | |präsidenten | +--+----------------------+--+ |Erweiterter EZB-Rat | | | |Zentralbankspräsiden- | |ten der 13 EU-Länder | |ohne Euro [sind nur | |Beobachter, dürfen | |nicht abstimmen] | +----------------------+ [Die EZB selbst kann nichts beschließen, beschließen darf nur der EZB-Rat. (Die Stimme des EZB-Präsidenten wiegt aber im Fall einer Pattsituation doppelt.)] [Der EZB-Rat gibt vor, die nationalen Zentralbanken setzen unter der Leitung der EZB um.] Gemeinsamer Vertrag von Maastricht: =over =item * Unabhängigkeit von nationalen Regierungen =item * Verbot von Schöpfungskrediten für nationale Haushaltsdefizite =item * [Der] Stabilitäts- und Wachstumspakt soll alle EWUN-Staaten zu solider Haushaltspolitik anhalten (Neuverschuldung ≤ 3 % BIP). [Bei mehrmaligem Nichteinhalten Bußgeld (kontraproduktiv; war gedacht, dass andere Länder nicht unter den von einem Land, was viele Schulden macht, hochgetriebenen Schulden leiden müssen)] =back =for timestamp Mo Mai 15 18:07:21 CEST 2006 [Mögliches Problem bei Einführung des Euros in weiteren Ländern: Der EZB-Direktoratsanteil am Rat nimmt immer weiter ab. Evtl. müsste man die Zahl der Direktoratsmitglieder im Rat daher aufstocken.] [Kreditkette:] =over =item * ESZB EZB → =item * (Zur Zeit 12) nationale Zentralbanken in Euroland ↔ [Leitzins; wird von der EZB festgelegt] =item * Geschäftsbanken (Refinanzierung) ↔ [Leitzins + Aufschlag; üb­li­cher­wei­se zw. 3,5 % und 4 %] =item * Finanzierung/Geldanlage für die Wirtschaftssubjekte ↔ =item * Gesamtwirtschaftliche Nachfrage (M) M, M, M, M → =item * Preisniveau durch Angebot und Nachfrage =back [Deutsche Bank (Geschäftsbank) ≠ Deutsche Bundesbank (nationale Zentralbank)] [Beispielhandlung der EZB: Erhöhung der Leitzins → damit auch Erhöhung Leitzins + Aufschlag → damit leihen sich weniger Leute Geld von der Bank] =head4 Instrumente der EZB/Zentralbanken bei der Refinanzierung =over =item * Einlagenfazilität (Geschäftsbank → Guthaben bei Bun­des­bank), zur Zeit 1,50 % p.a. -- [relativ wenig, am Kreditmarkt bekommt man mindestens 2 % -- daher werden Banken die Einlagenfazilität wohl nur dann nutzen, wenn sie nichts besseres am Kreditmarkt finden. Problem ist halt, dass man nachts nur noch vielleicht im Ausland Kreditnehmer findet (andere Zeitzonen etc.).] [Dies muss mindestens über eine Nacht lang geschehen.] [Oft wird das einzuzahlende Geld einfach bei der Ge­schäfts­bank belassen, gilt aber trotzdem als eingezahlt und darf von der Bank nicht verwendet werden -- ansonsten droht Lizenzverlust etc.] =item * Mindestreserve, zur Zeit 2,00 % [an jeder Kundeneinlage] (quasi als Kaution) [Geschäftsbanken müssen einen bestimmten Anteil -- 2,00 % -- ihrer Einlagen von Kunden bei der Bundesbank hinterlegen. Dieser Anteil wird mit dem Basiszins der Einlagenfazilität verzinst.] [Flexibilität für die Banken durch ein gleitendes 30-Tage-Fens­ter] =back =for timestamp Di Mai 16 16:27:35 CEST 2006 [Wenn die Banken selbst schon sehr flüssig sind, sind die Banken nicht mehr auf die Refinanzierungskredite der EZB angewiesen. Dann kann die EZB aber nicht mehr so eingreifen -- Änderungen an der Leitzins machen nicht mehr so viel aus. Abhilfe: Die EZB gibt den Geschäftsbanken Wertpapiere für flüs­si­ges Geld (mit Zinsen). Damit wird das Geld stillgelegt, das Geld arbeitet nicht -- die Geschäftsbank verliert an flüssigem Geld und muss wieder die Refinanzierung nutzen. Außerdem kann damit die EZB die Geldmenge kontrollieren ("5 % pro Jahr (in Form von Zinsen) anstatt von 100 %"). Die Frage ist immer: Wie viel Geld, das Nachfrage ausüben kann, ist draußen?] [Im Frühjahr sind die Banken üblicherweise liquider als kurz vor Weihnachten.] [Die EZB muss (anders als alle anderen Institutionen/Leute) nicht wirtschaften um Zinsen zahlen zu können -- im Notfall kann sie ja Geld drucken. (Außerdem gibt die EZB ja auch Kredite aus und hat somit auch Einnahmen.) Daher kann sich die EZB erlauben, Geld zu lagern, also so wegzusperren, dass es nicht mehr Shopping gehen kann.] [Beispiel: Ungewollte Nachfrage oder HVPI E 2 % → Wunsch der EZB nach Geldmengenbegrenzung → Hochschrauben der Zinsen] [Generell: Die EZB will immer den niedrigsten Zinssatz, den die Wirtschaft noch verträgt. (XXX?)] =for timestamp Mo Mai 22 16:33:14 CEST 2006 [Kopfgeld bzw. Begrüßungsgeld als Geschenk des Staats zur Wäh­rungs­ein­füh­rung; dabei nimmt der Staat bei der Zentralbank/EZB Kredit auf.] =head4 Offenmarktgeschäfte der EZB mit Geschäftsbanken =over =item * Hauptrefinanzierungsinstrument: Tenderverfahren (wö­chent­lich, Laufzeit zwei Wochen) [Damit Geschäftsbanken nicht beliebig viel bestellen können, werden Wertpapier als Pfand eingesetzt. Verpfändete Papiere können nicht mehr gehandelt werden; durchgesetzt wird das durch eine eindeutige Kennnummer, die jedem Wertpapier zugeordnet ist.] =over =item a) Mengentender: =over =item * EZB gibt Zinssatz vor (z.B. 2,50 %), =item * Geschäftsbanken bestellen best. Menge, =item * EZB teilt prozentual (Repartierung -- z.B. jeder 10 %) jeder Geschäftsbank so viel zu, dass insgesamt ihre beabsichtigte Geldmenge [die 'rausgehen soll] an die Geschäftsbanken fließt. =back [Möglichkeit des flexiblen Kontrollierens/Eingreifens durch die kurze Laufzeit von nur zwei Wochen] [Stellschrauben: Höhe und Zinssatz] =item b) Zinstender: =over =item * EZB gibt Mindestbietungssatz vor (z.B. 2,50 %), =item * Geschäftsbanken bestellen zu verschiedenen Ge­bots­sät­zen best. Mengen, =item * EZB bedient die Bestellungen beginnend mit den höchs­ten Geboten, solange bis die beabsichtigte Geldmenge von der EZB an die Geschäftsbanken fließt; beim letzten noch bedienten Gebotssatz (marginaler Zinszeilungssatz) findet evtl. eine Repartierung statt. =back [Quantelung der gebotenen Zinssätze durch eine Mindesttreppe (wohl auf Hundertstel)] [Die EZB teilt nur den marginalen Zinssatz mit, nicht aber den höchs­ten gebotenen Satz.] =back [Der EZB ist Zinstender lieber, weil sie damit sehen kann, wie sehr eine Bank Kredit von der EZB benötigt (hoher vs. niedriger gebotener Zinssatz). Damit kann sie entscheiden, ob evtl. strukturelle Maßnahmen erforderlich sind.] [Die EZB wird dann Mengentender bevorzugen, wenn sie die Zinsen unten haben will, da die gegenseitige Konkurrenz der Banken beim Zinstender die Zinsen hochtreibt.] =item * Längerfristige Refinanzierungen: Tenderverfahren (monatlich, Laufzeit von drei Monaten) [Hier ist die Geldmenge nicht so groß im Vergleich zum zwei­wö­chi­gen Vorgehen.] =for timestamp Di Mai 23 19:56:51 CEST 2006 =item * Feinsteuerungsinstrumente, z.B. Schnelltender (bilateral) [was als Zins- oder Mengentender abläuft] zur kurzfristigen Über­win­dung von Geldangebots-/Nachfrageschwankungen =back [Das erworbene Guthaben wird in allen Fällen auf das Konto der Geschäftsbank auf der EZB abgelegt, von dort es die Bank abziehen kann.] [Die EZB versucht, in guten Zeiten die Zinsen hochzustaffeln, damit sie sie in schlechten Zeiten 'runterdrehen kann -- sind die Zinsen bereits ganz unten, lassen sie sich natürlich nicht weiter verringern.] [Die EZB muss eine Grantwanderung zwischen Unberechenbarkeit und Zuverlässigkeit begehen -- würde die EZB beispielsweise schon im Voraus ihre geplanten Zinsänderungen offenlegen ("Zinsen 1 % hoch"), würden die Händler gleich mitziehen ("Preise auch ein 1 % hoch") und damit die Maßnahmen der EZB (im Beispiel die Inflationsbekämpfung) unterlaufen.] [Geschäftsbanken können immer -- auch, wenn sie sich am normalen Hauptrefinanzierungsgeschäft verspekuliert haben -- von der EZB Kredit bekommen (Spitzenrefinanzierungsfazilität oder auch "Übernachtkredit"). Da der Zinssatz aber sehr hoch ist (z.Z. 3,50 %) versuchen die Geschäftsbanken natürlich möglichst, das zu vermeiden.] [Banken müssen immer Geld liefern können, auch, wenn mal alle Kunden lolligerweise ihr Geld abheben wollen. Würde eine Bank auch nur einmal nicht auszahlen können, wäre die Bank sofort pleite: Zeitungsartikel "Liquiditätsprobleme???" → jetzt wollen wirklich alle ihr Geld abheben → Bank geht pleite.] 3,50 % -- Spitzenrefinanzierungsfazilität } } Zins- 2,50 % -- Hauptrefinanzierung } kanal der } EZB 1,50 % -- Einlagenfazilität } [Niemand, der Zugang zu EZB-Geld hat, würde kurzfristige Kredite mit einem Zinssatz höher als der Spitzenrefinanzierungszinssatz annehmen. Analog würde niemand sein Geld dort einzahlen, wo er weniger als bei der Einlagenfazilität bekommt.] [Üblicherweise ziehen Spitzenrefinanzierungszinssatz und Einlagenfazilitätszinssatz mit dem Hauptrefinanzierungszinssatz immer im Abstand von einem Prozentpunkt mit.] =for timestamp Di Mai 30 17:31:39 CEST 2006 =head3 Grenzen der Geldpolitik =over =item * EZB kann Geschäftsbanken nicht Kredit "verordnen"; Ge­schäfts­ban­ken brauchen evtl. keinen [Kredit] wegen hoher Selbstfinanzierung (Hochkonjunktur) bzw. weger fehlender Kre­dit­nach­fra­ge/Bo­ni­tät der Wirtschaftssubjekte (Depression). =item * Zinsreagibilität der Wirtschaftssubjekte oft nicht stark genug (evtl. nur teilweise Kreditfinanzierung; evtl. höhere Zinsen einfach auf Preise abwälzen). =item * M wird nur indirekt über Kreditmöglichkeiten angesteuert. =item * time lag der Maßnahmen möglich → Prozyklische Wirkung =item * Zinserhöhung ist für M eine Kostenerhöhung! (Wett­be­werbs­fä­hig­keit, Preiserhöhung!); auch M ist betroffen und erhöht deshalb die sog. administrierten Preise. =item * Multinationale Unternehmen können durch Gestaltung von internen Verrechnungspreisen Geld legal verschieben; Staat und EZB gehen leer aus. =back