(i) Die Newton-Vorschrift lautet: x(k+1) = x(k) - x(k), denn die Jacobimatrix von f ist in jedem Punkt die Einheitsmatrix, und deren Inverses ist auch die Einheitsmatrix. Somit ist aber, egal was der Startwert x(0) ist, schon x(1) gleich 0. Und 0 ist auch in der Tat die Nullstelle von f; somit ist globale Konvergenz gezeigt. (ii) Ein möglicher Startwert ist x* selbst, denn dann gilt: x(1) = x(0) - Df(x(0))^-1 * f(x(0)) = x* - 0 = x* x(2) = x(1) - Df(x(1))^-1 * f(x(1)) = x* - 0 = x* x(3) = ... = x* ... x(i) = x* Also sind alle Iterierten gleich x*, insbesondere konvergieren sie gegen x*. (Natürlich war das irgendwie eine Spaßfrage, denn wenn man x* schon kennen würde, müsste man ja nicht das Newton-Verfahren verwenden, um danach zu suchen!) (iii) Sei Phi(x) = x - Df(x0)^-1 * f(x) die Fixpunktfunktion. Dann gilt: Phi ist auf der abgeschlossen Kugel um x0 mit Radius r lipschitzstetig mit Konstante L = 1/2, denn man hat die Abschätzung über die Ableitung DPhi(x) in der Angabe gegeben. Somit gilt: ||x(n+1) - x(n)|| = ||Phi(x(n)) - Phi(x(n-1))|| <= L ||x(n) - x(n-1)|| = 1/2 * ||x(n) - x(n-1)||, damit ist die zu zeigende Abschätzung bewiesen. Jetzt ist noch zu zeigen, dass f eine Nullstelle in dieser r-Kugel um x0 besitzt. Das kann man beispielsweise so machen: Zunächst zeigt man, dass die x(n) eine konvergente Folge bilden, sagen wir gegen x*. Dazu kann man die eben bewiesene Abschätzung verwenden, um zu zeigen, dass die x(n) eine Cauchyfolge bilden. Das ist ein bisschen blöd zum Tippen; es geht aber ganz genau so, wie im Beweis des Banachschen Fixpunktsatzes, dort einfach nachschauen. (Ist nur eine Ein-Zeilen-Rechnung.) Dann kann man in der zentrierten Formel der Angabe auf beiden Seiten zum Grenzwert übergehen, dann steht da: x* = x* - Df(x0)^-1 * f(x*) Daraus folgt Df(x0)^-1 * f(x*) = 0, und, wenn man noch mit Df(x0) von links multipliziert, folgt f(x*) = 0. Also hat man eine Nullstelle von f gefunden! Anmerkung: Man kann hier nicht einfach den Banachschen Fixpunktsatz verwenden. Denn man weiß nicht, ob Phi die abgeschlossene r-Kugel um x0 wirklich wieder in sich abbildet -- man weiß nur, dass alle Folgenglieder x(n) in der abgeschlossenen r-Kugel um x0 liegen.