Zuletzt geändert: Do, 10.11.2005

«K12/K13» 3. Hausaufgabe «PDF», «POD»




0.0.1 3. Hausaufgabe

0.0.1.1 Übungsaufsatz (Teile)

Fassen Sie den Inhalt des Prologs im Himmel so zusammen, dass auch der Aufbau deutlich wird.

Der "Prolog im Himmel" dient hat eine rahmengebende Funktion. Im ersten Abschnitt der Szene preisen die Erzengel die Harmonie des Kosmos, lassen dabei aber auch negative Aspekte ("schauervolle Nacht" (V. 254), "Stürme" (V. 259)) nicht unter den Tisch fallen. Dann reden Mephisto und Gott miteinander. In diesem Gespräch wird klar, dass Mephisto kein positiven Bild der Menschen und ihrer Welt hat – es werden Phrasen wie "herzlich schlecht" (V. 296) oder "Menschen plagen" (V. 280) genutzt. Natürlich ist Gott anderer Meinung: "Erfreut euch der lebendig reichen Schöne!" (V. 345).

Im weiteren Verlauf des Gesprächs geht es um "Faust" (V. 297), dessen Unzufriedenheit im Gegensatz zu Mephisto nicht negativ deutet. Der Herr ist der Meinung, dass Mephisto, als Symbol für den Teufel beziehungsweise für die Versuchung des Teufels, dafür sorgt, dass sich Faust nicht zur Ruhe setzt (V. 341). Daher erlaubt Gott auch, dass Mephisto Faust verführen darf, was im weiteren Dramenverlauf zum Pakt zwischen Faust und Mephisto (V. 1642ff.) führt.

Besonders interessant erscheint die Mephisto auferlegte Beschränkung, "nur frei erscheinen" (V. 336) zu dürfen – er darf also nicht nach belieben handeln.

Zeigen Sie sowohl am "Prolog im Himmel", als auch an von Ihnen ausgewählten anderen Textausschnitten des Dramas, wie Mephistopheles Welt und Mensch beurteilt.

Im "Prolog im Himmel" erfährt man von Mephisto, dass Mephisto die Welt der Menschen "wie immer, herzlich schlecht" (V. 296) sieht. Dies geht soweit, dass er "sogar die armen selbst nicht plagen" (V. 298) will. Außerdem ist Mephisto der Ansicht, dass die Vernunft, ein Geschenk Gottes (V. 284), nicht richtig benutzt wird und sich daher die Menschen wie "Tier[e]" (V. 286) aufführen.

Dass Mephisto aber durchaus "Spaß" am Leben finden kann, belegt die Szene im "Studierzimmer": "So recht, ihr luft'gen zarten Jungen!" (V. 1506). Wäre Mephisto wirklich konsequent in seinen zuvor im Prolog im Himmel geäußerten Ansichten, würde er im Studierzimmer nicht das Adjektiv "zart" verwenden.