Zuletzt geändert: Fr, 17.11.2006

«K12/K13» Hitlers außenpolitisches Programm «PDF», «POD»




0.0.1 Hitlers außenpolitisches Programm

[Quellen auf S. 17–20 ("Hitlers außenpolitische Zielsetzung", "Die »Hoßbach-Niederschrift«")]

  • Revision des Versailler Vertrags

    Abkehr von der Politik Stresemanns

  • Deutschland soll freier Machtstaat werden

  • Erhaltung und Förderung des deutschen Volkes →

  • Erweiterung des Lebensraums nach Osten [Ziel wegen der vergleichbar niedrigen Bevölkerungszahl würr]

    [Nach Osten deshalb, da sich England und Italien dort wohl nicht einmischen würden. Nur Frankreich wäre dagegen, aber Frankreich ist ja eh Immer-Gegner.]

  • Krieg

  • Starke Armee [Flotte weniger]

  • Niederwerfung Tschechiens und Österreichs

  • Bündnisse mit England und Italien?

[Nicht: Wiederherstellung der Grenzen von 1914 (→ sofort wieder Krieg mit den Siegermächten) und Handelsflotte etc. (→ England (und damit auch Frankreich) als Gegner)]

0.0.1.1 Schritte der Innenpolitik
  • Ideologische Festigung

    • Bekämpfung der Gegner

    • Ideologische Schulung

    • Errichtung einer Diktatur

  • "Wehrpolitische Festigung"

    → offizielle Aufrüstung [Soldaten und Geräte etc.; entgegen dem Versailler Vertrag!]

→ Schaffung eines Machtstaats

→ Bündnisfähigkeit

[Unterstützung der Landwirtschaft, der Basis des Volks mit Blick auf ernährungstechnische Autarkie]

[Wieso nicht mal eben jetzt schnell angreifen? – Wirtschaftliche Probleme (zu wenig Rohstoffe etc.) und Aufrüstung noch zu un-weit fortgeschritten]

0.0.1.2 Die "Angliederung" des Sudetenlands 1938
0.0.1.2.1 Tschechoslowakei als Nationalitätenstaat

→ "Tschechisierungspolitik" [betrieben durch die Tschechen]

→ Widerstandsgruppen [der Sudetendeutschen]: Konrad Henlein

0.0.1.2.2 Völkerrechtswidrig und für heute ungültig: Münchner Abkommen

September 1938 (England, Frankreich, Italien, Deutschland)

Britische Appeasement-Politik:

  • ["Auf gar keinen Fall Krieg"

  • Keine militärischen Aktionen

  • Bündnisse; Vermittlerrolle

  • War die Appeasement-Politik schuld am zweiten Weltkrieg? – Wohl nicht, aber es wäre durchaus sinnvoll gewesen, beim ersten Bruch des Versailer Vertrags Deutschland zu besetzen oder so.]

[England wollte den sich anbahnenden Krieg vermeiden und schlug eine Konferenz vor. Mussolini überzeugte Hitler von diesem Vorschlag.]

0.0.1.2.3 Hitlers Nahziel ("Hoßbach-Protokoll")

Zerschlagung der CSSR als "Flankenbedrohung" (CSSR seit 1935 Partner Frankreichs und der UdSSR)

0.0.1.3 [Phasen]
0.0.1.3.4 1. Phase: Die vorbereitende Phase 1933–37 (Doppelspiel)
0.0.1.3.4.1 [Verschleierung der wahren Ziele]
  • Austritt aus dem Völkerbund

  • Allgemeine Wehrpflicht

  • Flottenabkommen [Deutschland sollte gegenüber England nur 35 % an Schiffen besitzen]

  • Nichtangriffspakt mit Polen

  • Achse Berlin–Rom

0.0.1.3.4.2 Annexionen (1937–39)
  • Anschluss Österreichs

  • Münchner Viermächtekonferenz

  • Erledigung der Resttschechei

  • Memelland

  • Hitler–Stalin-Pakt [ist keine Annexion]

    • [Pakt zwischen faschistischem Deutschland und kommunistischen Russland; ideologischer Widerspruch!

    • Russland hatte ein Bündnis mit Frankreich; durch den Hitler–Stalin-Pakt konnte sich Deutschland gegen einen Zwei-Fronten-Krieg absichern.

    • Russland fand doof, dass Russland nicht am Münchner Abkommen beteiligt war; der Hitler–Stalin-Pakt beschwichtigte daher Russland ein wenig. ("Nein, du bist nicht isoliert")

    • Aussagen des Pakts:

      • Kein Krieg zwischen Russland und Deutschland; bei Konflikten friedliche Regelung, notfalls über eine Schlichtungskommission

      • Befindet sich Russland oder Deutschland im Krieg mit einer dritten Macht, so darf diese dritte Macht nicht unterstützt werden.

      • Russland und Deutschland dürfen keine Verträge abschließen, die gegen den jeweiligen Vertragspartner gerichtet sind.

      • Territoriale Aufteilung: Polen halbe/halbe, Bessarabien (im Südosten Europas) bekommt Russland

    • Vertragsdauer: 10 Jahre

    • Widerspruch mit Deutschlands Vertrag mit Japan gegen die Komintern]

0.0.1.3.5 [2. Phase: Entfesselung des zweiten Weltkriegs]
0.0.1.3.5.3 [Blitzkriege]
0.0.1.3.5.4 [Angriffskrieg der Alliierten]

[Im Ersten Weltkrieg hat sich die Stellung der Frau geändert, beispielsweise durften Frauen wählen etc. Bei Hitler erfuhr die Emanzipationsbewegung einen Rückschlag; Akademikerinnen waren nicht gern gesehen; die Frau sollte in die Küche und Soldaten ge­bä­ren.]

[Atlantikcharta von 1941:

  • Selbstbestimmungsrecht der Völker (Wahl der Re­gie­rungs­form)

    Stalin unterschrieb zwar auch die Charta, hielt sich aber nie an diesen Punkt.

  • Freier Welthandel; freie Meere; wirtschaftliche Zusammenarbeit

  • Gegen Waffengewalt; Entwaffung aggressiver Nationen/Mäch­te]

0.0.1.4 Weltpolitik

Friedenssicherung durch

  • Konferenzen der Alliierten (Außenminister)

  • Vereinte Nationen (gegründet 26.8.1945 [XXX Wikipedia nennt anderen Termin])

  • Vorbereitung von Friedensverträgen mit den Besiegten des Zweiten Weltkriegs

0.0.1.5 Deutschlandpolitik
  • Demilitarisierung

  • Denazifizierung

  • Dezentralisierung

  • Demontagen

  • Demokratisierung

0.0.1.6 [Potsdamer Abkommen]
0.0.1.6.6 Nationalsozialisten/Kriegsverbrecher
  • Denazifizierung

  • Bestrafung der Kriegsverbrecher

0.0.1.6.7 Politische Grundsätze
  • Demilitarisierung

  • Dezentralisierung

  • Denazifizierung

  • Demokratisierung

0.0.1.6.8 Wirtschaftliche Grundsätze
  • Demilitarisierung

  • Dezentralisierung

0.0.1.6.9 Reparationen

Sachleistungen; Hälfte an UdSSR auch aus Westzonen [weil die UdSSR die größten Verluste während des Kriegs erlitt]

0.0.1.6.10 Gebietsabtrennungen
  • Königsberg an UdSSR

    [Ostpreußen (mit wichtiger Stadt Königsberg) hälfte/hälfte an UdSSR und Polen]

  • Westverschiebung Polen/Deutschlands; Oder–Neiße-Linie

0.0.1.7 [Nationalsozialistiche Besatzungspolitik (B. S. 41f.)
0.0.1.7.11 Im Osten
  • Rassische Vernichtung der Juden; systematische Verfolgung

  • Franke: Wirtschaftliche Überlegungen

    Kompetenzstreitigkeiten zwischen Himmler und Frank

  • Sofortige Exekution von Komissaren der Roten Armee

  • Plan: Umvolkungsprozess eines kleinen Teils, gefolgt von deutscher Besiedlung [XXX ka ob Plan ernstgemeint]

  • Deportation großer Bevölkerungsteile nach Restpolen, Sibirien

  • Slawen als Menschen zweiter Klasse

  • Elimination der Führungsschichten durch Ermordung

  • Angliederung Westpolens

  • Reichsgaue ← "Volksdeutsche" aus baltischen Staaten, Polen, Ukraine und aus Weißrussland

0.0.1.7.12 Im Westen
  • Einverleibung einiger Gebiete

  • Zivilverwaltung (Deutsche an der Spitze, die direkt Hitler unterstellt waren)

  • Gleichschaltung

  • Strenge Kontrolle

  • Hauptziel wirtschaftliche Ausbeutung

  • Auslieferung von Juden]

0.0.1.8 ["Die Vernichtung der europäischen Juden durch den Nationalsozialismus" (B. S. 50, Quelle 4.2)
  • Liquidierung von 80.000 Personen, davon 8.000 wegen Deutschlandfeindlichkeit oder bolschewistischer Tätigkeit, der Rest aufgrund von Vergeltungsmaßnahmen

  • "überaus geschickte Organisation", überrasschender "Erfolg" (WTF...)

  • "Problem": Nach jeder Exekution immer übrig bleibende Juden

  • "Endlösung"

  • Arbeitseinsatz → "natürliche Verminderung" (Mangelversorgung mit Nahrung, Medikamenten etc.)

  • "Restbestand" gefährlich, da bei Freilassung Gefahr der Funktion als "Keimzelle"]

0.0.1.8.13 [Gesetze gegen Juden (vgl. B. S. 51, Quelle 4.2b)
  • Aberkennung der Staatsbürgerschaft

  • Verbot jüdischer Eheschließungen

  • Verbot des Gelderwerbs

  • Pflicht, um 20:00 zuhause zu sein

  • Abnahme von Fahrrädern und Radios

  • Kein Zugang zu Zeitungen, Seife, ...]

0.0.1.9 [Widerstand (B. S. 56)

Mögliche Formen des Widerstands: Attentate, Sabotagen, Demonstrationen etc.

Unterscheidung zwischen aktivem und passivem Widerstand

Möglichkeiten des Widerstands heute in der BRD: Demonstrationen sowie das Widerstandsrecht gegen Politiker, die gegen die demokratische Grundordnung verstoßen, sofern andere Maßnahmen fehlschlagen

0.0.1.9.14 Aktiver Widerstand

Gezieltes Handeln mit der Absicht des Sturzes des Regimes

[Flugblätterverbreitung gehört zum aktiven Widerstand.]

0.0.1.9.15 Passiver Widerstand
  • Flüsterwitze

  • Hören von verbotenen Radiosendern

  • Emigration [insbes./bspw. Schriftsteller]

  • Selbstmord?

    (Einerseitzt nützt ein Selbstmord der Gegner dem Regime – die Gegner bringen sich selbst um. Andererseits geht ein Verlust von Arbeitskräften und evtl. (bei Personen der Öffentlichkeit) eine Signalwirkung einher.)]

[Wieso war der Widerstand erfolglos?

  • Gefestigter Unterdrückungsapparat

  • Ideologische Schulung

  • "Untertanengeist"

  • Kein Zusammenschluss der studentischen Bewegungen mit dem Arbeiterwiderstand;

    viele kleine Gruppierungen statt einer großen

  • Keine Unterstützung aus dem Ausland

  • Gewissensbisse des militärischen Widerstands wegen direkter Vereidigung gegenüber Hitler]

[Demokratie = Grundrechte; freie, geheime und allgemeine Wahlen; Parteienpluralismus; etc.]

[Deutschlandpolitik = Summe aller Verträge etc., die Deutschland beeinflussen]

[Undeutliche/mehrdeutige Formulierungen (siehe B. S. 78f.): "Soweit praktisch mög­lich", "Vorerst"]

[Weiße Rose wollte einen vernünftigen Sozialstaat.]

[Deklaration der Widerstandsaktionen einfach als Handlungen Krimineller durch das NS-Regime; damit Vertuschung der Widerstandsbewegungen.]

[Heimatvertriebene ("Flüchtlinge") waren v.a. Sudetendeutsche und Schlesier (siehe B. S. 75). 10 Millionen Heimatvertriebene!]

[Nahrungsmangel wegen schlechten Winters 1946: Nur 900 kcal in französischer, 1300 kcal in amerikanischer Besatzungszone (kein Austausch zwischen den Besatzungszonen, wegen der Politik, dass sich jeder Alliierte jeweils um seine eigene Besatzungszone küm­mert)]

[Rechtliche Grundlage der Vertreibungen war das Potsamer Abkommen, das eine humane Überführung vorsah.]

[Die Besatzungsmächte bestimmten, wohin die Leute geschickt wurden.]

[In Bayern v.a. Sudetendeutsche (naheliegend, da geografische Nä­he)]

[Keine gute Integration der Vertriebenen; sogar heute teilweise noch (siehe Quelle B. S. 84, Quelle 1.5)]

0.0.1.9.16 ["Schuld und Sühne" (B. S. 80, Quelle 1.2)
  • Autor: Franz Werfel, österreichische Schriftsteller

  • Deutschland soll seine Seelen retten.

  • Grundbedingung dabei: "objektive Erkenntnis des Geschehenen und subjektive Erkenntnis der Schuld" (Vergangenheitsbewältigung)

  • Nicht: "Ich habe das nicht mitbekommen", "ich hab' ja nichts getan"

    Stattdessen: Bei jedem liegt die Verantwortung.

  • Rückbesinnung, Demut und Dankbarkeit an die "heiligen und großen Meister", an Deutschlands große Denker, die humane Gedanken verbreitet haben, beispielsweise Kant für Aufklärung oder Mediziner etc.

  • Werfel begründet die Forderungen damit, dass die Leute von Hitler begeistert waren, dass sie ihn gewählt haben und dass sie sogar begeistert in den Krieg gezogen sind.

    Außerdem haben ihm zufolge "[n]icht einzelne Verbrecher [...] jene Greuel begangen, sondern die »Volksgemeinschaft« in Person".]

0.0.1.9.17 ["Die Vertreibung der Deutschen – ein »Verbrechen gegen die Menschlichkeit?«" (B. S. 83, Quelle 1.4)

Kritik an der Vertreibung durch O. K. Armstrong, einen amerikanischen Kongressabgeordneten:

  • Verbrechen gegen die Menschlichkeit; inhumane Bedingungen; keine Menschenwürde

  • "[Die Amerikaner] haben in dummster Weise Öl auf das sowjetische Feuer gegossen":

    Die Vertriebenen hatten Mund-zu-Mund-Propaganda gegen die Amerikaner betrieben: "Sorry, dass wir bei euch wohnen müs­sen, aber das ist wegen den Kapitalisten."

    Die Reaktion der Leute, die Wohnungen bereitstellen mussten, war außerdem nicht "oh cool, wir können Menschen in Not helfen"; sie hatten ja selbst nichts.

  • Die Vertriebenen waren 300 bis 750 Jahre in den entsprechenden Gebieten ansässig. Vertrieben wurden sie, obwohl sie keine Verbrechen begangen haben.]