Zuletzt geändert: Di, 24.10.2006

«K12/K13» 112. Hausaufgabe «PDF», «POD»




0.0.1 112. Hausaufgabe

0.0.1.1 Zusammenfassung der Stunde: Unterschiedliche Re­a­li­täts­be­grif­fe
0.0.1.1.1 Definition der Begriffe

Objektive Realität ist Realität, die frei von subjektiven Einflüssen und somit reproduzierbar nachprüfbar ist. Die Realität des Apfelfalls ist ein Beispiel für objektive Realität.

(Nur) in der subjektiven Realität sind Fragen nach persönlichem Glücksgefühl etc. sinnvoll. "Objektiv gesehen, geht es einer bestimmten Person gut" ergibt keinen Sinn.

Inter-subjektive Realität ist der Durchschnitt aller betrachteten subjektiven Realitäten, wobei je nach Kontext beispielsweise die subjektiven Realitäten aller Klassenkameraden, aller Augsburger etc. gemeint sein könnte.

0.0.1.1.2 Anordnung der unterschiedlichen Realitätsbegriffe

Die unterschiedlichen Realitätsbegriffe sind nicht sinnvoll anordnenbar, man kann beispielsweise nicht behaupten, die objektive Realität sei besser als die subjektive.

In der Gesellschaft wird die inter-subjektive Realität zugrunde gelegt. Weichen individuelle subjektive Realitäten von der Gemeinschaftsrealität ab, wird dies üblicherweise als "verrückt" aufgenommen.

0.0.1.2 Zusammenfassung der Stunde: Populäre Auffassung der Naturwissenschaft

Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen der Wahrnehmung des Worts "Theorie" in populären Medien wie beispielsweise von Experten dargelegt und dem eigentlichen Sinne des Wortes.

0.0.1.2.3 Naturwissenschaft als Modellentwicklung

Eigentlich ist die Modellhaftigkeit naturwissenschaftlicher For­schung gemeint. Modelle können passend oder weniger passend sein, aber nicht richtig oder falsch. Vergleichbar: Zahlen können positiv oder negativ sein, aber nicht rot oder grün.

Ist man ehrlich, so trifft die Naturwissenschaft keine Aussagen über die Natur, sondern sie versucht vielmehr, passende Modelle zu entwickeln.

0.0.1.2.4 Naturwissenschaft als Erklärerin der Natur

Der Theorienbegriff wird leider oftmals auf eine Art und Weise missverstanden, die ein grundlegend verschiedenes Bild der Naturwissenschaft liefert: Diesem Bild zufolge trifft die Naturwissenschaft durchaus Aussagen über die Natur.

Das Wort "Theorie" soll in diesem Kontext lediglich zum Ausdruck bringen, dass sich "die Experten" noch nicht hundertprozentig sicher sind. Dieser Ungewissheit könne man sich aber beispielsweise durch fortgeschrittene Experimentiermethoden entledigen.

Diese Vorstellung wird oftmals durch Populärliteratur genährt, was in Grenzen auch durchaus nachvollziehbar ist: Was ist man lieber: ein Experte, der die Natur erkären kann, die die Natur beherrscht – oder ein Experte, der in vom Menschen geschaffenen Modellen, die womöglich noch von hochkomplexer mathematischer Natur sind, Aussagen ableitet, deren Gültigkeit nichteinmal bewiesen werden kann?

(Benötigte Zeit: 41 min)