Zuletzt geändert: Do, 12.01.2006

«K12/K13» 42. Hausaufgabe «PDF», «POD»




0.0.1 42. Hausaufgabe

0.0.1.1 Zusammenfassung der Seiten 240f.

Das Gravitationsgesetz beschreibt die Größe der Kraft, mit der sich zwei beliebige Massen m_1m1 und m_2m2 im Abstand rr anziehen:

F_{\text{G}} = G \frac{m_1 m_2}{r^2};FG = Gm1m2 r2 ;

Ein ähnliches Gesetz gibt es für die Anziehungskraft (bzw. Abstoßungskraft) zwischen zwei Punktladungen:

F_{\text{el}} = \frac{1}{4 \pi \varepsilon_0} \frac{Q_1 Q_2}{r^2};Fel = 1 4πɛ0 Q1Q2 r2 ;

Nun ziehen sich auch Ströme an, bedingt durch die durch die Ströme erzeugten Magnetfelder. Zwei parallel gerichtete Ströme ziehen sich gegenseitig an, zwei entgegen gesetzte Ströme stoßen sich ab; dies kann durch Betrachtung der Lorentzkraft (Drei–Finger-Regel) der Magnetfelder der beiden Ströme (Rechte–Hand-Regel) nachvollzogen werden.

Die anziehende Kraft errechnet sich direkt aus der Definition der magnetischen Flussdichte \mathcal{B}:

\mathcal{B} = \frac{F}{I l}; \Rightarrow F = \mathcal{B} I l; = F Il; F = Il;

Die letzte verbleibende Unbekannte, \mathcal{B}, errechnet sich wiederum durch Addition der einzelnen Flussdichten der Ströme; dabei muss man besonders auf die Vorzeichen aufpassen, da allgemein nur \mathcal{B} in Abhängigkeit von rr, der Entfernung, bekannt ist. Entfernungen sind nun leider immer positiv, was das Ansetzen von Gleichungen enorm erschwert.

Also:

F_{1 \to 2} = \mathcal{B}_1 I_2 l_2 = I_2 l_2 \cdot \frac{\mu_0}{2 \pi} \frac{I_1}{r} = \frac{\mu_0}{2 \pi} \frac{I_1 I_2}{r} l_2;F12 = 1I2l2 = I2l2 μ0 2π I1 r = μ0 2π I1I2 r l2;

F_{2 \to 1} = \mathcal{B}_2 I_1 l_1 = I_1 l_1 \cdot \frac{\mu_0}{2 \pi} \frac{I_2}{r} = \frac{\mu_0}{2 \pi} \frac{I_1 I_2}{r} l_1;F21 = 2I1l1 = I1l1 μ0 2π I2 r = μ0 2π I1I2 r l1;

(Analogie zu \mathcal{E}-Feldern:

F = \frac{1}{4 \pi \varepsilon_0} \frac{Q_1 Q_2}{r^2} = Q_1 \mathcal{E}_2(r) = Q_1 \cdot \frac{1}{4 \pi \varepsilon_0} \frac{Q_2^2}{r^2};F = 1 4πɛ0 Q1Q2 r2 = Q12(r) = Q1 1 4πɛ0 Q22 r2 ;)

Frage: Wäre es nicht besser, kartesische Koordinaten oder Polarkoordinaten anstatt immer positiver Radien zu verwenden?

0.0.1.2 Buch Seite 241, Aufgabe 1

Zwei geradlinige lange Leiter verlaufen in einem Abstand von d = 10 \,\mathrm{cm}d = 10cm parallel zueinander. Sie werden in entgegengesetzter Richtung von den Strömen I_1 = 15 \,\mathrm{A}I1 = 15A und I_2 = 25 \,\mathrm{A}I2 = 25A durchflossen. Berechnen Sie die magnetische Feldstärke in einem Punkt in der von den Leitern aufgespannten Ebene, der

a)

von beiden Leitern gleich weit entfernt ist.

\mathcal{B} = \mathcal{B}_1(5 \,\mathrm{cm}) + \mathcal{B}_2(5 \,\mathrm{cm}) = \frac{\mu_0}{2 \pi} \left(\frac{I_1}{5 \,\mathrm{cm}} + \frac{I_2}{5 \,\mathrm{cm}}\right) \approx 2 \cdot 10^{-4} \,\mathrm{T}; = 1(5cm) + 2(5cm) = μ0 2π I1 5cm + I2 5cm 2 104T;

b)

2 \,\mathrm{cm}2cm von Leiter 1 und 8 \,\mathrm{cm}8cm von Leiter 2 entfernt ist.

\mathcal{B} = \mathcal{B}_1(2 \,\mathrm{cm}) + \mathcal{B}_2(8 \,\mathrm{cm}) = \frac{\mu_0}{2 \pi} \left(\frac{I_1}{2 \,\mathrm{cm}} + \frac{I_2}{8 \,\mathrm{cm}}\right) \approx 2 \cdot 10^{-4} \,\mathrm{T}; = 1(2cm) + 2(8cm) = μ0 2π I1 2cm + I2 8cm 2 104T;

c)

2 \,\mathrm{cm}2cm von Leiter 1 und 12 \,\mathrm{cm}12cm von Leiter 2 entfernt ist.

\mathcal{B} = \mathcal{B}_1(2 \,\mathrm{cm}) - \mathcal{B}_2(12 \,\mathrm{cm}) = \frac{\mu_0}{2 \pi} \left(\frac{I_1}{2 \,\mathrm{cm}} - \frac{I_2}{12 \,\mathrm{cm}}\right) \approx 1 \cdot 10^{-4} \,\mathrm{T}; = 1(2cm) 2(12cm) = μ0 2π I1 2cm I2 12cm 1 104T;

d)

In welchen Punkten ist die magnetische Feldstärke null?

Problem: Rechnen mit (immer positiven) Radien "riskant", daher ist eine Fallunterscheidung notwendig.

  • Fall: Punkt liegt links vor Leiter 1, Magnetfelder zeigen in entgegengesetzte Richtungen

    r_1(r) = r;r1(r) = r; (Sicht von Leiter 1)

    r_2(r) = d + r;r2(r) = d + r; (Sicht von Leiter 2)

    \mathcal{B}(r) = \frac{\mu_0}{2 \pi} \left(\frac{I_2}{d + r} - \frac{I_1}{r}\right) = 0 \,\mathrm{T};(r) = μ0 2π I2 d+r I1 r = 0T;

    I_2 r = I_1 d + I_1 r; \Rightarrow r = \frac{I_1 d}{I_2 - I_1} \approx 15 \,\mathrm{cm};I2r = I1d + I1r; r = I1d I2I1 15cm;

  • Fall: Punkt liegt zwischen den beiden Leitern, Magnetfelder zeigen in gleiche Richtung (damit kann \mathcal{B} sowieso nicht 0 \,\mathrm{T}0T sein)

    r_1(r) = r;r1(r) = r; (Sicht von Leiter 1)

    r_2(r) = d - r;r2(r) = d r; (Sicht von Leiter 2)

    rr darf nicht größer als dd werden (sonst "Hineinfallen" in dritten Fall).

    \mathcal{B}(r) = \frac{\mu_0}{2 \pi} \left(\frac{I_2}{d - r} + \frac{I_1}{r}\right) = 0 \,\mathrm{T};(r) = μ0 2π I2 dr + I1 r = 0T;

    I_2 r = -I_1 d + I_1 r; \Rightarrow r = \frac{-I_1 d}{I_2 - I_1} \approx -15 \,\mathrm{cm} < 0 \,\mathrm{cm};I2r = I1d + I1r; r = I1d I2I1 15cm < 0cm; (Widerspruch, wie erwartet)

  • Fall: Punkt liegt rechts nach Leiter 2, Magnetfelder zeigen in entgegengesetzte Richtungen

    r_1(r) = r;r1(r) = r; (Sicht von Leiter 1)

    r_2(r) = r - d;r2(r) = r d; (Sicht von Leiter 2)

    \mathcal{B}(r) = \frac{\mu_0}{2 \pi} \left(\frac{I_2}{r - d} - \frac{I_1}{r}\right) = 0 \,\mathrm{T};(r) = μ0 2π I2 rd I1 r = 0T;

    I_2 r = I_1 r - I_1 d; \Rightarrow r = \frac{-I_1 d}{I_2 - I_1} \approx -15 \,\mathrm{cm} < 0 \,\mathrm{cm};I2r = I1r I1d; r = I1d I2I1 15cm < 0cm; (Widerspruch)

Damit einzige Lösung: r \approx 15 \,\mathrm{cm}r 15cmr_1 \approx 15 \,\mathrm{cm}; \quad r_2 \approx 25 \,\mathrm{cm};r1 15cm;r2 25cm;

(Benötigte Zeit: 127 min)