Zuletzt geändert: Mo, 14.11.2005

«K12/K13» Analyse der wirtschaftlichen Lage «PDF», «POD»




0.0.1 Analyse der wirtschaftlichen Lage

Indikatoren:

Mengenindikatoren
  • Zahl der Arbeitslosen

Preisindikatoren
  • Inflationsrate

Frühindikatoren
  • \DeltaΔAuftragseingang (Industrie)

  • Geschäftsklimaindex

Präsensindikatoren
  • Umsatzentwicklung

Spätindikatoren
  • Zahl der Arbeitslosen

"Ich will hier jetzt nicht gegen [...] Gräupners skurile Denkweise [...]"

[Definitions des Euros: individuell zugemessener Tauschnutzen]

[Marktpreise; Problem: Lagerwerte]

0.0.1.1 Schlüsselindikator BIP bzw. BSP

\text{BIP} = \dfrac{\text{Alle Sachg"uter und Dienstleistungen, bewertet in €}}{\text{Jahr}}BIP = Alle Sachg”uter und Dienstleistungen, bewertet in  Jahr innerhalb eines Landes (bei BSP: von den Menschen mit Hauptwohnsitz in einem Land)1

Mögliche Messpunkte:

  • Bei der Entstehung (Produktion)

  • Bei der Verteilung der Entgelte auf die Produktionsfaktoren

  • Bei der [letzten] Verwendung der Güter (Export, Konsum, Investition, Staatskonsum2)

digraph a {
  Pr -> Lohn -> Verwendung -> Pr;
  Pr [label="Produktion"];
  Lohn [label="Lohn\n(auch Gewinn, etc.)"];
}

[Preisindikatoren mit/ohne Einrechung der Inflation?]

[Öleffizienz (andere Energieformen (Atomkraft?)?)]

[Arbeitslosenzahlen (%? geogr. Verteilung?)]

0.0.1.2 Idealisierter Konjukturverlauf

[BIP-t-Diagramm: Konjukturzyklus (ca. 7 a), Schwankungsbreite (ca. 3 %)]

Phasen:

  • Aufschwung (auch Wiederbelebung, Expansion)

  • Hochkunjuktur (auch Boom)

  • Abschwung (auch Krise, Kontraktion, Flaute, Rezession)

  • Depression (auch Rezession)

[B. S. 15–17]

0.0.1.3 Typische Indikatorveränderungen in den verschiedenen Konjunkturphasen
Aufschwung
  • Auftrageingänge steigen

  • Konsumbelebung (Inlandsnachfrage)

  • Kapazitätsauslastung besser

  • Leichte Verbesserung des Arbeitsmarkts

  • Geschäftsklimaindex steigt deutlich

  • Staatsnachfrage3, Auslandsnachfrage, In­ves­ti­tions­gü­ter­nach­fra­ge beleben sich

  • Produktionszahlen steigen

  • Aktienkurse steigen

Hochkonjunktur
  • Weiterhin hohe Auftragszahl

  • Viele bzw. alle Nachfragekomponenten auf hohem Niveau

  • Rege Investitionstätigkeit

  • Lange Lieferfristen

  • Arbeitslosenzahl/-quote sinkt

  • Einkommen steigen

  • Preise ziehen an4

  • Steigernde Zinsen

  • [Langsameres Steigen der Aktienkurse?]

[Hohe Preise → Rückgang der Nachfrage → Depression → Kleinere Preise → Größere Nachfrage → Aufschwung]

[10 € Zutaten → 15 € Verkauf → 5 € Wertschöpfung]

[Mehrwert mitnehmen geht nicht, nur Verwendung möglich]

[Deutsche Einigung → Boom]

[Abschwung
  • Steigerung der Lagerbestände

  • Weniger Kapazitätsauslastung

  • Kurzarbeit (statt Entlassung; wg. Optimismus und Kün­di­gungs­schutz → kostspieliege Entlassungen)

  • Leichte Steigerung der Arbeitslosigkeit]

[Depression
  • Starke Erhöhung der Arbeitslosenquote

  • Verunsicherung ("geht noch weiter bergab") → weniger Konsum ("sonst verlier' ich meinen Job") → Preis­rück­gän­ge, Warten auf noch niedrigere Preise → weitere Preis­rück­gän­ge etc.

  • Wenig Investitionstätigkeit (Geldmangel, hohes Risiko; Gegenargumente: Wunsch, beim Wiederaufschwung vorne mit dabei zu sein, technischer Fortschritt und Tatsache, dass Maschinen billiger als Arbeitskräfte sind)]

[Probleme mit Prozentrechnung]

[Dampfmaschine, Elektrizität]

Beobachtungen der Vergangenheit zeigen, dass die Weltwirtschaft ebenfalls zyklisch verläuft. Kondratieff-Wellen (ca. alle 50 Jahre) aufgrund von bahnbrechenden Erfindungen und deren vielfältige Anwendung.

Außerdem gibt es innerhalb einer Volkswirtschaft für bestimmte Branchen saisonale Schwankungen (z.B. Bau, Einzelhandel, Tourismus) aufgrund von klimatischen und kulturellen Gegebenheiten. Nach Möglichkeit versuchen die Betroffenen einen Ausgleich durch Phasenverschiebung (z.B. Schöller Eis/Lebkuchen).

0.0.1.4 Hauptmerkmale der deutschen Wirtschaftsstruktur

(Konjunktur: wirtschaftliche Aktivität zur Zeit, Struktur: vorhandene Branchen, Potenziale etc. mittel- bis langfristig)

[Investiertes Geld heißt "Kapital", nicht "Geld"]

[Deutschland hat viel Kapital (Auslandskapital (weil wir kre­dit­wür­dig waren)), aber wenig eigenes (u.a. weil Wertzerstörung durch zwei Weltkriege)]

  • Rohstoffarmut

  • Qualifizierte Arbeitskräfte [Know-how, Arbeitsmentalität, etc.]

  • Gute Kapitalausstattung (insbesondere mit Fremdkapital (FK))

  • Überwiegend günstiger Standort [hohe Bevölkerungsdichte, Lage in Zentraleuropa]

→ Veredelungswirtschaft mit starker Exportorientierung5

  • Über 7 % des BIP kommen vom Außenbeitrag (eXport - iMport) im Jahr 2004! [Exportüberschuss ("Außenhandelsüberschuss")]

  • Breites Exportsortiment, insbesondere Fahrzeug- und Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Chemie, Lebensmitteltechnologie ["Kaffeebeutel"], Elektrotechnik

  • Aufstrebender Dienstleistungssektor, insbesondere Finanzbereich, Logistik ["Kompost"], Service, Kommunikation(stechnik), Umwelttechnologie/-logistik

Aber:

  • Häufig Produktion ins Abnehmerland oder Billiglohnland verlegt [Know-how wird exportiert, aber Produktion im Ausland]; auch bei eingebauten Vorprodukten → Wertschöpfung im eigenen Land wird geringer.

  • Disparitäten [Ungleichheiten, Unterschiede] sowohl sektoral [je nach Branche] als auch regional

[Strömungen "gut → schlecht": Süden → Norden, Westen → Osten]


1.

bei uns sind BIP und BSP fast identisch, weil wir fast gleich viele Aus- und Einpendler haben

2.

z.B. Bundeswehr; Staat entzieht Güter; Güterwegkauf; Nicht-Nutzung oder Verbratung → verloren

3.

z.B. Straßenbau, Krankenhäuser etc.

4.

weil ja auch mehr Einkommen zur Verfügung

5.

ca. 30 % unseres BIPs ist dem Export zuzuschreiben, 27 % dem Import (XXX?) → 7 % durch Außenhandel